Hamborn.

Zarte Oboeklänge ertönen, eine Orgel gesellt sich mit ihrer Melodie dazu. Außer dem leisem Rascheln von Kleidung und vereinzelten Füßescharren ist kein störendes Geräusch zu vernehmen. Mit barocken, klassischen und romantischen Stücken gedachte der Hamborner Heimatverein dem Verstorbenen Generalmusikdirektor Karl Koethke.

Anlässlich des 80. Todestages des Hamborner Dirigenten am 22. Juni lud der Heimatverein zum Konzert in die Abteikirche. Kantor Peter Bartetzky und Solo-Oboist der Duisburger Philharmoniker Martin Schie spielten eine Auswahl von Stücken aus Koethkes Konzerten und nahmen die Zuhörer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, als Koethke Anfang des letzten Jahrhunderts ein bekannter Dirigent in Hamborn war. „Wir möchten den Besuchern einen Überblick über das Schaffen des Karl Koethke verschaffen“, sagt Kantor Peter Bartetzky über die Auswahl der Musikstücke.

„Karl Koethke hat zu seiner Zeit Hamborn bekannt gemacht und ich finde es toll, dass der Heimatverein fast vergessene Menschen wieder hervor holt und den Bürgern nahebringt“, sagt Christina Becker, stellvertretende Bürgermeisterin Hamborn. Auch das Konzert war ganz nach ihrem Geschmack: „ Es hat mir sehr gut gefallen, die Stücke waren abwechslungsreich und schön.“

Das Gedenkkonzert war aber nur der Auftakt des Abends. Im Anschluss eröffneten Jörg Weißmann, Vorsitzender des Heimatvereins, und Bezirksbürgermeister Uwe Heider die Ausstellung zum Leben und Wirken des jung Verstorbenen Generalmusikdirektors. Vier Wochen lang wird diese im Kreuzgang der Abteikirche zu sehen sein. Elma Weißmann und Ursula Henkel waren zwar über die Resonanz der Veranstaltung enttäuschend, das Konzert selbst hat ihnen jedoch ghut gefallen. „Ich hätte mich gefreut, wenn mehr besucher gekommen wären“, sagt Elma Weißmann.

Zum großen Ereignis kamen aber nicht nur Mitglieder des Heimatvereins, auch Musikinteressierte Duisburger und sogar die Familie des Verstorbenen haben sich auf den Weg nach Hamborn gemacht. Die drei Enkelinnen Bettina Wölfel, Cornelia Specht und Uta von Pflug nahmen sogar die weite Reise aus dem Rheingau, Odenwald und Lübeck auf sich, um gemeinsam ihrem Großvater zu gedenken. Bettina Wölfel und Cornelia Specht waren sogar maßgeblich an der Recherche Arbeit zur Ausstellung beteiligt. Sie gewährten Jörg Weißmann Einblicke in das private Familienarchiv und stellten Bilder für die Ausstellung zur Verfügung. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Ausstellung in das Heimatmuseum übernommen werden könnte“, sagte Cornelia Specht. Sie schenkte dem Heimatverein ein das originale Konzertpapier, das nach dem Tod Koethkes gespielt wurde.