Duisburg. Die Landmarke “Rheinorange“ am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr ist Symbol für die Hafen- und Stahlstadt Duisburg. 25 Meter hoch, 7 Meter breit, 1 Meter tief und 83 Tonnen schwer ist das Kunstwerk des aus Köln stammenden Bildhauers Lutz Fritsch bei Stromkilometer 780.

Landmarke am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr und Symbol für die Hafenstadt Duisburg? Vergrößerung einer glühenden Bramme und Symbol für die Stahlstadt Duisburg? „Unterschiedlichste Erlebnismöglichkeiten“ an einem „vielfältigen Ort“ möglich machen, wollte der aus Köln stammende Bildhauer Lutz Fritsch mit seiner Skulptur „Rheinorange“.

Die nüchternen Fakten: 25 Meter hoch, sieben Meter breit, einen Meter tief und 83 Tonnen schwer ist das Kunstwerk., das rechtsrheinisch bei Stromkilometer 780 aufragt. Der Farbton ist technisch definiert als RAL 2004 oder Reinorange (ohne h).

Das Rheinorange an der Ruhrmündung zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort in Duisburg.
Das Rheinorange an der Ruhrmündung zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort in Duisburg. © Stephan Eickershoff / Funke Foto Services

400 000 DM (die gab’s damals noch) hat die moderne Skulptur gekostet, bezahlt hat’s die Wirtschaft im Rahmen einer Spendenaktion auf Initiative der Wirtschaftsjunioren. Aber das Engagement der örtlichen Unternehmen ging über das Zücken des Scheckbuchs weit hinaus. „Die Duisburger Wirtschaft bekennt Farbe“, hat der frühere IHK-Präsident Ulrich F. Kleier die Aktion treffend beschrieben.

Schubboot bugsierte die Kunst

Denn für das Stahlkunstwerk steuerte Thyssen die Bleche bei, bei Krupp-Industrietechnik wurden sie montiert, Klöckner steuert Baustahl fürs Fundament bei und Haniel sorgte für das Schubboot, das den Leichter mit der Kunst an Ort und Stelle bugsierte, wo wiederum Straßen- und Schwimmkräne örtlicher Unternehmen bereit standen für die Montage an markanter Stelle. Rechtzeitig vor dem Kulturhauptstadtjahr 2010 wurde die Skulptur 2008 noch einmal grundlegend saniert – wiederum auf Kosten und mit Hilfe der Wirtschaft vor Ort.

1992 wurde die „Rheinorange“ errichtet, im vergangenen Jahr feierten die Wirtschaftsjunioren, also der organisierte Führungsnachwuchs der regionalen Unternehmen, ein kleines Jubiläum vor Ort. Raimund Stecker, damals noch als Direktor der Lehmbruck-Museums in Amt und Würden, erklärte, die Skulptur bilde ein „anarchistisches Koordinatensystem“ an einem einzigartigen Standort. Bürgermeister Manfred Osenger machte es einfacher: „,Rheinorange’ ist das Symbol für unsere Stadt.“

Teil der Route der Industriekultur

Und sie steht am Ende des 230 Kilometer langen Ruhrtalradweges, ist zudem auch Bestandteil der Route der Industriekultur, in deren Veröffentlichungen von einem „monumentalen Farbkörper in der Landschaft“ zu lesen ist.

Wer die Wirkung selbst überprüfen will, kann das trefflich vom Homberger Rheinufer aus mit der Industriekulisse im Hintergrund oder er sucht und findet die schmale Straße Am Bört am Kaßlerfelder Ufer der Ruhr. Reizvoll ist auch ein Gang über die Rheinwiesen von Neuenkamp aus.