Duisburg. .

Blitz komm raus: Die Landesregierung hat am Montag eine Vorschrift geändert, die direkte Auswirkung auf die Bürger der Stadt haben kann. Das Ergebnis: Die Stadt Duisburg (und jede andere Kommune in NRW) darf jetzt nach Lust und Laune blitzen. Bisher waren die Kontrollen der Kommunen auf Unfallschwerpunkte oder besonders schutzwürdige Stellen wie etwa Schulen oder Kindergärten beschränkt.

Wird die Stadt Duisburg also jetzt zum Blitzweltmeister? „Wir prüfen“, hält sich Stadtsprecherin Anja Huntgeburth zurück. Natürlich sei die Information im Ordnungsamt angekommen. „Wir wollen uns aber erstmal noch nicht aus dem Fenster lehnen.“ Ausgeschlossen sei es aber nicht, dass man die Blitzerfrequenz im Stadtgebiet in Zukunft erhöhen werde.

Stadt will prüfen, ob die Kontrollen ausgewertet werden können

Zurzeit arbeitet die Stadt mit drei mobilen Blitzgeräten von montags bis samstags in zwei Schichten. „Eine genaue Angabe der Geschwindigkeitskontrollen lässt sich schwer machen“, erklärt Huntgeburth.

Was von den Blitzfahrten jährlich in der Stadtkasse landet, lässt sich allerdings ziemlich genau beziffern. Im Jahr 2010 waren es 1,5 Millionen Euro, im Jahr 2011 2,1 Millionen Euro und im Jahr 2012 zwei Millionen Euro. „Ob eine Ausweitung der Anzahl der Messstellen Auswirkungen auf die Anzahl der Auffälligkeiten - und damit auf die Einnahmen - hat, bleibt abzuwarten, denn ein Fahrzeug kann nach wie vor nur an einer Stelle stehen. Erst nach genauer Prüfung der Änderungen können wir entscheiden, ob die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung in Duisburg ausgeweitet wird oder nicht“, betont Stadtsprecherin Huntgeburth.

Duisburger Polizei will Geschwindigkeit senken - nicht abzocken

Die Polizei Duisburg äußert sich zum Thema Blitzerausweitung eindeutiger: „Wir müssen sehen, dass wir insgesamt das Geschwindigkeitsniveau auf den Straßen senken - wenn das jetzt zusammen mit mehr Kontrollen durch die Kommunen möglich ist, dann kann ich das nur begrüßen“, kommentiert Pressesprecher Ramon van der Maat den Vorstoß der Landesregierung.

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    „Wir hatten gerade in letzter Zeit wieder viele Unfälle in der Stadt, bei denen zu hohe Geschwindigkeit die Ursache war. Das müssen wir unter Kontrolle kriegen.“ Insgesamt, so der Duisburger Polizeisprecher, ginge es ja nicht um Abzocke der Verkehrsteilnehmer, sondern darum, den Straßenverkehr für alle Beteiligten ruhiger, berechenbarer und sicherer zu machen. „Mehr Kontrollen könnten den Verkehr beruhigen und schwere Unfälle wie etwa den Motorradunfall aus der letzten Woche vermeiden“, sagt van der Maat.