Duisburg. Duisburgs neuer Kulturdezernent Thomas Krützberg will keinen „Schnellschuss“, sondern einen wohldurchdachten Plan für das geplante NS-Dokumentationszentrum. Eine „Werkstatt für Erinnerungskultur“ soll nun im Stadtarchiv am Innenhafen als erster multifunktionaler Baustein entstehen.
Erst nach den Sommerferien will Duisburgs neuer Kulturdezernent Thomas Krützberg der Politik einen Plan zum lange diskutierten NS-Dokumentationszentrum vorlegen. „Ich lege da keinen Schnellschuss hin“, erklärte der neue Duisburger „Kulturchef“. Denn „das NS-Dokumentationszentrum ist mir nicht nur eine Herzens-, sondern auch eine Hirnangelegenheit“.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder politische Debatten gegeben. Jeder will das Zentrum, aber wo soll es hin? Und was soll rein? Nachdem sich die Pläne für das gerade im Bau befindliche Stadtfenster mangels Platz und Geld zerschlagen hatten, fand im März ein Umdenken in der Politik statt. Nur noch in abgespeckter Form, dafür aber mit mehr Aufgaben versehen, sollen die neuen Pläne sein. Thomas Krützberg vergleicht das mit einer „eierlegenden Wollmilchsau“.
Eine „Werkstatt für Erinnerungskultur“ soll nun auf rund hundert Quadratmetern im Stadtarchiv am Innenhafen in einem Seminarraum als erster multifunktionaler Baustein entstehen. Ganz praktisch sollen alle Gestaltungselemente wie Bilddisplays und Medienstationen modulartig gebaut werden, damit sie bei der späteren großen Lösung, so sie denn kommt, weiter verwendet werden können.
Erst einmal nur 100 Quadratmeter
Bereits auf den 100 Quadratmetern sollen Werte wie Toleranz, Zivilcourage und Solidarität vermittelt werden. Das Ganze soll als außerschulischer Lernort eingerichtet werden, in dem verschiedenste Projekte angestoßen werden können und das als Knotenpunkt des Duisburger Netzwerks zur Erinnerungskultur dienen kann.
NS-Dokumentationszentrum Oberhausen
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Mittel sind nach Aussage von Krützberg für das Projekt bereits etatisiert: 300.000 Euro für 2013, 700.000 Euro für 2014 und jeweils eine Million Euro für die Folgejahre. Doch für den Kulturdezernenten ist klar: „Das kann nur ein erster Schritt sein, nach dem, was ich mir unter einem Dokuzentrum vorstelle. Das allein würde mir nicht reichen“, so Krützberg. Doch weiter wolle er sich zunächst einmal nicht „aus dem Fenster hängen“. Schließlich müsse die Politik entscheiden.
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