Duisburg. Millie, ein ehemaliger Straßenhund aus Griechenland, der vor einigen Wochen aus seiner Pflegestelle ausbüxte, soll nun mit Hilfe eines Hundefängers eingefangen werden. Der Hund wurde bereits mehrmals gesichtet. Er soll weder gelockt noch angefasst werden, da solche Versuche ihn vertreiben würden.

Millie ist weg. Seit fünf Wochen vermisst Carolin Kurth aus Breitscheid den kleinen griechischen Straßenhund, der in letzter Zeit vor allem in Friemersheim, Rheinhausen und Hochfeld gesichtet wurde. Ihre Bitte: „Melden Sie sich wenn Sie Millie gesehen haben. Aber bitte, bitte: Versuchen Sie nicht den Hund selbst einzufangen.“

Diese Bitte mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, macht auf den zweiten Blick aber Sinn, wenn man weiß, dass Millie vorher in Griechenland auf der Straße lebte, kein zutraulicher Hund ist, der als bester Freund des Menschen in einer Familie aufgewachsen ist. Millie weiß, wo sie Futter, Wasser und Ruheplätze findet, ist Carolin Kurth überzeugt: „Ihr passiert nichts, wenn man sie machen lässt, sie spult im Moment ihr „Überlebensprogramm“ ab.

Hund büxte nach drei Stunden aus

Angefangen hat das Hundedrama am 8. Juni in Breitscheid. Carolin Kurth hatte den Hund von einer Familie als „Pflegestelle“ übernommen. Doch bereits nach drei Stunden in Breitscheid büxte der kniehohe Settermix aus dem Garten aus, trotz eines hohen Zauns.

Danach wurde sie noch kurz in Breitscheid gesehen, bevor die Spur verloren ging. Dann riefen Huckinger Carolin Kurth an. 2000 Flyer verteilten die Breitscheiderin und andere Hundefreunde in Huckingen und Großenbaum. „Ich glaube, jemand hat versucht, sie einzufangen und so vertrieben“, mutmaßt das Pflegefrauchen. Millie wanderte wohl nach Norden, wurde in Hochfeld in der Nähe des Eventschlosses „Pulp“ gesehen. Nun wurde es kurios, denn die nächsten Sichtungen kamen aus Brühl und Köln. „Wir können nur vermuten, dass sie sich in Hochfeld in einen Eisenbahnwaggon geflüchtet hat“, erzählt Carolin Kurth. Danach folgen als nächste Stationen Mettmann und Uerdingen, wo sie wohl den Werkschutz auf Trapp hielt, bevor Millie zuletzt in Friemersheim, Rheinhausen und Hochfeld gesehen wurde. Die ersten Flyer sind verteilt, um die Bevölkerung aufmerksam zu machen.

"Bitte nicht mit Futter locken"

Die Bitte an die Duisburger, von eigenen Fangversuchen abzusehen, bleibt bestehen. „Wir stehen in Kontakt mit einem professionellen Hundefänger, wollen Millie an eine feste Futterstelle gewöhnen und dann per Lebendfalle wieder einfangen“, so der Plan. Deshalb bittet Carolin Kurth noch einmal eindringlich: „Bitte nicht mit Futter locken, einfach ignorieren und uns informieren.“ Das geht zum Beispiel über die Facebook-Gruppe „Findet Millie“, auf der auch Flyer zur Hundesuche herunter geladen werden können.