Duisburg-Großenbaum.. Ein mit Schinkenstreifen präparierter Angelhaken wurde Hündin Sari zum Verhängnis: Der Köder musste ihr in der Tierklinik aus der Zunge entfernt werden. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamt entdeckte am Wildförstersee außerdem noch in den Boden gerammte Glasscherben.

Sari hat einen harten Tag hinter sich. Die Hündin, musste in der Tierklinik operiert werden. Ein Angelhaken hatte sich in ihrer Zunge festgesetzt. Ein Haken, der in einer der Anglerbuchten am Wildförstersee offenbar bewusst als Köder ausgelegt wurde. Er war nämlich mit Schinkenstreifen präpariert. Eine Bucht weiter stießen Hundehalter Bernd Schuchnegg und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Montag Nachmittag auf Glasscherben, die jemand in den Boden gerammt hatte. Eine echte Gefahr für Mensch und Tier.

Bernd Schuchnegg war wie so oft mit Sari am Montagmorgen im Wald am Wildförstersee unterwegs. Die Hündin liebt die Spaziergänge dort und freut sich immer tierisch, wenn sie bei warmem Wetter in den See springen darf. „Ich weiß, dass das einige Angler das gar nicht mögen. Wenn ich jemanden dort sitzen sehe, nehme ich den Hund auch an die Leine“, erzählt Bernd Schuchnegg.

Mit Schinkenstreifen umwickelt

Am Montagmoorgen war kein Petrijünger zu sehen. Sari ging baden und entdeckte anschließend jenen verhängnisvollen Angelhaken im Gebüsch. „Der Angelhaken war mit Schinkenstreifen umwickelt und mit einer Angelschnur an einem Busch festgebunden“, erzählt der Großenbaumer.

Klar, dass ein Hund einem Stück Schinken nicht widerstehen kann. Sari biss zu, der Haken bohrte sich in die Zunge. Der dreijährige Schäferhundmischling versuchte sich zu befreien, zerrte an der Schnur, wodurch sich der Haken nur noch tiefer in die Zunge bohrte. „Zum Glück kam eine Frau mit einem Feuerzeug vorbei“, so der Hundehalter. Mit der Flamme hat er die grüne Nylonschnur durchtrennt.

Sari hat sich übel verletzt. Der Angelhaken blieb in der Zunge stecken. Foto: privat
Sari hat sich übel verletzt. Der Angelhaken blieb in der Zunge stecken. Foto: privat © Unbekannt | Unbekannt

Anschließend ist Schuchnegg so schnell wie möglich zum Tierarzt gefahren. „Man kann ja nie wissen, ob der Schinken nicht auch noch vergiftet war.“

Braunes Glas war schlecht zu sehen

Der Verdacht bestätigte sich zum Glück nicht, man untersuchte den Mageninhalt des Hundes. Sari ist inzwischen wieder zu Hause. Die Operation hat über 200 Euro gekostet.

Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes hat mittlerweile die Buchten am See abgesucht. Auch er hält den ausgelegten Köder und die aufgesteckten Glasscherben für vorsätzlich gelegte Fallen. Die braunen Scherben, die von einer zerdepperten Bierflasche stammen, sind inzwischen entfernt. Das braune Glas war bei Dämmerung schlecht zu erkennen und hätte sich auch durch Sohlen bohren können.

Bernd Schuchnegg hat Anzeige bei der Polizei erstattet Auch der Stadtverband der Sportfischer, der für den Bereich zuständig ist, wurde eingeschaltet.

Förster Axel Freude sind keine ähnlichen Vorfälle aus der jüngsten Zeit bekannt. „Allerdings weiß ich, dass die Stimmung mitunter aufgeheizt ist.“ Er erwähnt in diesem Zusammenhang einige Hundebesitzer, die zum Teil in Gruppen mit acht, neun Tieren unterwegs sind, und sich nicht entsprechend um ihre Hunde kümmern.