Duisburg.
Fünf Stationen. Zwei Minuten Zeit, und dann heißt es so schnell wie möglich: „drunter, drüber drumherum“. Klingt nach Zirkeltraining – ist es auch. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich neben den Zweibeinern noch Pudel, Schäferhund und Chiwawa tummeln. Crossdogging nennt sich der Hundesport, den Melanie Fydrich zusammen mit Raphaela Niewerth entwickelt hat. Die Patentanmeldung läuft, die Fachwelt des Hundesports sei mittlerweile durchaus interessiert.
Die Idee dahinter, so Melanie Fydrich: „Ein Sport für den Allrounder unter den Hunden“. Für den latent unterforderten Familienhund, der neben den obligatorischen Spaziergängen mit seinem Menschen auch arbeiten will, aber auch für den aufmerksamen, wissbegierigen Australien Shepherd, der immer wieder mit einfachen Mitteln Neues lernen kann. Die einfachen Mittel waren es auch, die den Anstoß zu der Crossdogging Idee gegeben haben. Keine aufwendigen Aufbauten auf dem Platz, sondern mit Flasche, Ball und Tüchern Aufgaben gestalten. Alles Dinge, die auch Zuhause weiter geübt werden könnten.
Bundesliga der Hundeschulen
„Irgendwann sind uns bei den Spiel- und Spaßgruppen die Ideen ausgegangen.“ Dann kam der zündende Einfall. Warum nicht die Hundeschulen untereinander vernetzen? Eine Art Bundesliga der Schulen gründen. „Jede Woche bekommen die mittlerweile 24 Hundeschulen die mitmachen, fünf Aufgaben für das Training“, erklärt die 25-Jährige. Die Ergebnisse der Punkteverteilung werden in jeder Stunde protokolliert und in der Rangliste im Internet eingetragen (www.crossdogging.de). So gibt es zum Beispiel einen Punkt für das umstupsen der Flasche auf das Kommando „Stups!“ oder das drunter, drüber, drumherum laufen um eine Tuchbarriere.
Neben dem Spaßfaktor ist auch ein Wettkampfgedanke dabei. Einmal im Jahr findet das Masterturnier statt. Daneben gäbe es noch die Lokalturniere, an denen auch Neulinge teilnehmen dürften. Ziel für Tier und Mensch sei nach Fydrich „die Bindung zu stärken und den Hund durch An- und Entspannung auf den Punkt zu trainieren“.
Übertragung bei Vox
Für die 25-Jährige, die seit zwei Jahren ihre eigene Hundeschule in Duisburg hat, „ein absoluter Traumjob“, wie sie selber sagt. Nach einem Praktikum auf einem Hundeplatz sagte man ihr, dass sie ein gutes Bauchgefühl für die Tiere habe. Ihre Ausbildung bei Siemens hat sie daraufhin für den Beruf mit den Hunden abgebrochen – den erst mal unsicheren Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Auf den Hund ist sie selber vor sechs Jahren gekommen. Ein Multitalent, wo doch Frauchen Trainerin ist? „Der kann alles und nichts – also ein perfekter Kandidat für unser Zirkeltraining.“
15 Minuten hat jeder zu Beginn Zeit, um die Aufgaben zu üben. Dann geht es in Zweierteams los. Einer schreibt die Punkte auf, das andere Hund-Mensch-Paar versucht in zwei Minuten so viele (richtige) Durchläufe wie möglich zu schaffen.
Vox zeigt heute um 18 Uhr in der Sendung „Hund Katze Maus“ das Training mit Melanie Fydrich.