Duisburg. .
Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Duisburg ist seit Jahren rückläufig: Wurden 2008 als Negativrekord noch 4000 Exemplare die Beute von Langfingern, waren es im Vorjahr „nur“ 2694. Das entspricht einem Wert von 552 Diebstählen auf 100.000 Einwohner – ein Wert, der im Vergleich aller Großstädte im Mittelfeld liegt. Trauriger Spitzenreiter ist die als Fahrrad-Hochburg berühmte Studentenstadt Münster mit 1582 Diebstählen pro 100.000 Einwohner. Diese Studie hat kürzlich das Internetportal Geld.de vorgestellt.
Zurück nach Duisburg: Allein von 2011 (3160 Raddiebstähle) auf 2012 (2694) verzeichnete die Polizei einen Rückgang von 14,7 Prozent. „Da zahlt es sich aus, dass wir in den Vorjahren mit zahlreichen gezielten Aktionen die Bürger informiert haben“, sagt Axel Hilbertz, Kriminalhauptkommissar in Reihen des Kommissariats Prävention und Opferschutz. Viele Menschen seien dadurch für das Thema Sicherheit überhaupt erst sensibilisiert worden.
Das A und O sind die Schlösser
Das A und O für eine wirksame Sicherung der teils tausende Euro teuren Zweiräder seien, so Hilbertz, die Schlösser. „Für ein vernünftiges Bügelschloss sollten mindestens 50 Euro aufwärts investiert werden, um die erforderliche Qualität zu erhalten“, rät der Polizeibeamte. Es gebe Versicherungen, die schreiben in ihren Verträgen bereits vor, dass ein Schloss mindestens so teuer sein muss, dass es zehn Prozent des Fahrradwertes beträgt.
Auch Faltschlösser aus Flachstahl würden den potenziellen Dieben manch’ Sorgenfalte auf die Stirn treiben, weil diese eben nicht einfach mit einem Bolzenschneider geknackt werden könnten. Zudem empfiehlt Hilbertz, den Rahmen stets an einem Fahrradständer, einer Straßenlaterne oder einem Schildermast zu befestigen. „Und wer auf Nummer sicher gehen will, der benutzt auch noch ein zweites und drittes Schloss für die beiden Räder. Denn drei Schlösser zu knacken, ist zu zeitaufwendig. Und Zeit ist das Letzte, das Diebe haben“, erläutert der Experte.
Nicht identifizierbare Räder landen beim Fundamt
Häufigste Tatorte in punkto Fahrraddiebstahl seien laut Hilbertz der Bereich rund um den Hauptbahnhof, das Uni-Gelände sowie die Abstellflächen vor Schwimmbädern.
Zu den Tätergruppen gehören neben professionellen Banden, die sich auf das Erbeuten hochwertiger Räder spezialisiert haben, auch Gelegenheitsdiebe, die spontan ein Verkehrsmittel für die kostenlose Heimfahrt suchen. „Die stellen die Räder nachher oft am Straßenrand ab“, so Hilbertz. „Leider können wir diese dann meistens nicht den Besitzern zuordnen, weil die Geschädigten keinen Radpass mit Rahmennummer und Ausstattung haben.“ Diese nicht identifizierbaren Räder landen beim Fundamt und werden versteigert.