Duisburg. .

Die Mitarbeiter und Helfer vom Deutschen Roten Kreuz sind es eigentlich nicht gewohnt, so im Mittelpunkt zu stehen wie am Mittwoch Abend in Düsseldorf. Dort wurde im Landtag mit einer Ausstellung und einer Feierstunde das 150-jährige Bestehen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gefeiert. Erst mittendrin und dann auf der Bühne: der Duisburger Kai Usche, Mitglied im Rettungsdienst. Er nahm stellvertretend für das Duisburger DRK einen Preis entgegen: Für einen 150 Sekunden langen Kurzfilm, den der Kreisverband bei einem Wettbewerb anlässlich des bevorstehenden Jubiläums eingereicht hatte.

Zwar „nur“ Platz zwei, doch eigentlich hatten die Kurzfilmer gar nicht mit einem Preis gerechnet. „Dass wir den zweiten Platz gemacht haben, erfuhren wir am Montag letzter Woche als wir gerade beim Hochwassereinsatz in Magdeburg waren“, erzählt Sebastian Schneider, der für Kamera und Schnitt verantwortlich zeichnet. Der Krankenpfleger und Leiter des Rettungsdienstes der Ehrenamtler hatte am Mittwoch leider Dienst und konnte nicht zur Preisverleihung fahren. Dabei hatte er eigentlich die meiste Arbeit: „Wir haben vier Stunden Filmmaterial.“ Und einige Abende gingen für den Schnitt drauf. „Insgesamt so rund zehn Stunden“, erinnert sich Schneider.

Rheindeich als Filmkulisse

Gedreht wurde an verschiedenen Orten mit knapp einem Dutzend Darstellern und noch einmal so vielen Helfern im Hintergrund, die den Wettbewerbsbeitrag ermöglichten. Gefilmt wurde unter anderem am Rheindeich in Friemersheim und für einige Bilder zeichnete der Zufall verantwortlich. So in einer nachgestellten Kriegsszene, die an den Auslöser der RK-Gründung durch Henry Dunant vor 150 Jahren erinnert. „Auf der anderen Rheinseite öffnete HKM scheinbar die Schornsteine und eine riesige Qualmwolke vor zu sehen.“ Und Sebastian Schneider hielt natürlich seine Kamera drauf und baute die Szene in den Film ein.

Das Drehbuch hatte Kai Usche geschrieben. Die Idee: „Was wäre, wenn Dunant es damals nicht gesehen hätte und es erst heute zur Gründung des Roten Kreuzes gekommen wäre?“, erinnert er sich. „Doch das Drehbuch wurde mehr zu einem Roten Faden.“ Während man an den Szenen arbeitete, musste viel improvisiert werden. Nicht immer waren alle Darsteller am Set, die einen waren im Einsatz, andere mussten arbeiten. Manchmal sprudelten die Ideen nur so, um kurze Zeit später wieder verworfen zu werden. Im Grunde ging es laut Kai Usche, der in Meiderich einen Medizinischen Fachhandel betreibt, den DRK-lern um eine ganz andere Sache: „Das Gemeinschaftsgefühl stärken.“ Dass dies nun mit der Auszeichnung beim Kurzfilm-Wettbewerb endete, setzt dem noch die Krone auf.