Berlin. Das Deutsche Rote Kreuz warnt vor illegal aufgestellten Altkleider-Containern. Demnach würden immer mehr Container aufgestellt, deren Aufschrift einen karitativen Zweck nur vortäusche. Das DRK verzeichne seit 2012 relativ starke Rückgänge bei der Altkleidersammlung.
Illegal aufgestellte Altkleider-Container machen dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zunehmend zu schaffen. Vor Supermärkten und an Einfallstraßen würden immer mehr Container aufgestellt, deren Aufschrift einen karitativen Zweck nur vortäusche, sagte DRK-Sprecherin Stephanie Krone am Montag. "Wer will, dass die Erlöse gemeinnütziger Arbeit zugute kommen, sollte darauf achten, wo er die Altkleider hineinwirft."
Bei den Altkleidersammlungen verzeichne das DRK seit dem vergangenen Jahr relativ starke Rückgänge, sagte Krone. In einigen Regionen sei die Altkleider-Menge um bis zu 15 Prozent zurückgegangen. Dies liege aber nicht nur an der zunehmenden Zahl illegaler Aufsteller, sondern auch an Rücknahmemodellen von Einzelhandelsketten wie H&M, Adler und Reno. Außerdem stiegen seit Inkrafttreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Sommer 2012 auch Kommunen in das Geschäft mit Altkleidern ein. "Das gesamte Feld ist im Umbruch", stellte die DRK-Sprecherin fest.
Preise für Altkleider laut Euwid gestiegen
Laut dem Branchendienst Euwid sind die Preise für ausrangierte Textilien seit 2010 um 80 Prozent gestiegen. Für eine Tonne Altkleider zahlen Sortierbetriebe gut 450 Euro. Wie die "Bild"-Zeitung am Montag unter Berufung auf Branchenkreise berichtete, sind 40 Prozent aller Altkleider-Container illegal. Das heißt, die Aufsteller stecken sich den Erlös in die eigene Tasche.
Für das DRK und andere soziale Organisationen sind Altkleidersammlungen eine wichtige Einnahmequelle. Zehn Prozent der gesammelten Kleider kommen Bedürftigen über Kleiderkammern oder Second-Hand-Shops zugute, 90 Prozent werden verkauft. Auf diese Weise nahm das Deutsche Rote Kreuz im Jahr 2011 rund zwölf Millionen Euro ein. Der Erlös fließt in ehrenamtliche Projekte wie Suppenküchen, Schuldnerberatungsstellen, Besuchsdienste für alte und kranke Menschen oder sogenannte Kältebusse für Obdachlose. "Jede Spende, die nicht uns gespendet wird, fehlt uns in der sozialen Arbeit", sagte DRK-Sprecherin Krone. (afp)