Duisburg. Zwei neue Rathaus-Lotsen sollen helfen, Veranstaltern bei Genehmigungen für ihre Feste, Feiern oder Konzerte durch den Behörden-Dschungel zu führen.

Kein öffentliches Straßenfest, großes Konzert, keine Jecken-Sitzung oder Großveranstaltung ohne ­Genehmigung durch die Stadt: Das heißt Bürokratie, das bedeutet Genehmigungen und oft Frust bei den Veranstaltern. Das verhindern und dabei helfen, die Veranstalter durchs Dickicht der beteiligten Behörden zu führen, sollen zwei ­eigens abgestellte „Rathaus-Lotsen“.

Beispiel aus Duissern bei der neuen „Zentralen Eingangs- und Beratungsstelle für Veranstaltungen“, kurz ZEB: Zum Straßenfest soll die Straße gesperrt, der Bürgersteig genutzt werden, Musik gibt es und Bier soll auch gezapft werden, am besten länger als 22 Uhr. Wer das organisieren will, braucht mitunter langen Atem, Geduld und allein vier behördliche, kostenpflichtige Genehmigungen. Das soll jetzt alles bürgerfreundlicher und leichter ablaufen.

Ein Ansprechpartner soll alles koordinieren

Schon seit Februar arbeitet die „ZEB“ ohne großartige Ankündigung. Aber schon 340 Anmeldungen für Veranstaltungen hat sie angenommen und bearbeitet. Als „hochgradig sinnvoll“, bezeichnet Oberbürgermeister Sören Link die neue Anlaufstelle, die offenbar von vielen Veranstaltern und engagierten Vereinen und Verbänden gewünscht worden war. „Wir ­verstehen die Stadtverwaltung als Dienstleister, wir wollen helfen und Lösungen suchen, wenn es irgendwo nicht weitergeht“, verspricht der Rathauschef.

Antragsteller sollen nicht mehr alle möglichen Behörden abklappern müssen, sondern sich nur an einen Ansprechpartner wenden können, der die Genehmigungen von Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr koordiniert und auch flugs sagen kann, woran es hakt. Wie bei dem Veranstalter, der auf dem Dellplatz ein zweitägiges Musikfest auf die Beine stellen will, aber nicht ganz bedacht hatte, dass laute Musik bis 1 Uhr nachts nicht geht, dass er Bier möglicherweise besser im Becher statt im Glas ausschenkt und der erst Montag früh statt Sonntagnacht die Abräumer über den Platz rumpeln lassen darf.

Fragen im Vorfeld klären

Um Großveranstaltungen ab 1000 Besucher kümmert sich zusätzlich ein Arbeitskreis im ­Rathaus, in dem alle Behörden an einem Tisch sitzen und auch auf die gegebenenfalls geforderten ­Sicherheitskonzepte schaut. Denn klar ist: Seit der Loveparade-Katastrophe gelten bei Großevents landesweit strengere Regeln, aber auch bei kleineren Veranstaltungen wird überall – in Duisburg ­sicher besonders - auch ohne neue Vorschriften genauer hingeschaut.

So wurden in der Vergangenheit Chorkonzerte in Schulen teils kurzfristig abgesagt, blieb im vorletzten Jahr die Beach-Party auf der Strecke, sorgten sich Karnevalisten sogar zwischenzeitlich 2011 um ihre Jecken-Umzüge. Mit der ZEB sollen zumindest nun alle Fragen im Vorfeld geklärt werden.