Duisburg. Das Problem liegt im Detail: Fotos mit mehreren Quadratmetern Größe sind Frank Hohmanns Fachbereich. Nun hat sich der Duisburger erstmals an einen Fotokalender gewagt. Seit 35 Jahren ist Hohmann mit seiner Kamera unterwegs, seit bald zehn vornehmlich nachts.

Das Problem liegt im Detail: Fotos mit mehreren Quadratmetern Größe sind Frank Hohmanns Fachbereich. Nun hat sich der Duisburger erstmals an einen Fotokalender gewagt. „Da gibt es zum Beispiel extra ein Format für Deutschland, Österreich und die Schweiz“, erzählt er. Das hat keinen Raum für Notizen – aber so wenigstens etwas mehr Platz für die Bilder. Seit 35 Jahren ist Hohmann mit seiner Kamera unterwegs, seit bald zehn vornehmlich nachts.

„Die Nacht ist eine andere Welt“, sagt er, „die Stimmung, das Licht, die Ästhetik – und man hat einfach Ruhe“. Kein Mensch stört ihn bei der Arbeit, und keiner läuft durchs Bild. So wird man kaum eine Person auf Hohmanns Bildern entdecken. Der Fotograf war selbst überrascht, als sich bei einer Präsentation ein Mann im Publikum meldete, der sich selbst auf einem Werk entdeckt hat. „Es war der Hafenmeister von Sachtleben, der mit einem kleinen Schiff unterwegs war“, sagt Hohmann amüsiert, der das Bötchen vor der Strahlenden Industriekulisse glatt übersehen hatte.

Viel unterwegs

Seine Aufmerksamkeit gilt eher Hochöfen, Fördertürmen, Stahlwerken. Doch er betont: „Es geht mir nicht in erster Linie um das Ruhrgebiet. Wir sind auch in Frankfurt, Hamburg, Holland oder Belgien unterwegs und suchen Bilder für unsere Projekte“, erzählt er. Mit dabei ist dann die Fotografin Daniela Szczepanski, mit der er „Aufnachtschicht Photographie“ betreibt. Bei ihren Entdeckungsreisen bleiben sie auch an Parkanlagen, Brücken oder auch der Reichstagskuppel hängen.

Die beiden Fotografen sorgen aber auch selbst für Motive. „Sonst sieht man sich tot daran und es ist keine Herausforderung mehr.“ Mit Hunderten von Öllichtern haben sie zum Beispiel das Amphitheater auf der Halde Haniel in einen Vulkan verwandelt. Auch bei der Nachbearbeitung greift Frank Hohmann gerne stark ein, um die Wirkung herauszukitzeln, die er sich wünscht. Wie weit er geht, hängt dabei von seinem eigenen Geschmack ab, gibt er zu.

„Ich habe auch einige Bilder im Grenzbereich, bei denen die Leute sagen, das sei keine Fotografie mehr, sondern gemalt.“ Zu weit gehe er aber nie, „das passt ja auch nicht zu jedem Motiv und wird schnell zu kitschig“. Wer sich einen Eindruck von Hohmanns Arbeit machen möchte, kann in Ruhrort über den Leinpfad spazieren, hier kann man auch am Tag einen Blick in die nächtliche Welt werfen.

Landschaftspark Duisburg Nord

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