Duisburg. . Naturfotograf Harald Wolter beweist es mit vielen Bildern: Zwischen Duisburgs Industriekulisse tummeln sich viele Tiere, auch die scheuen und wilden.

Wildtiere sind schon lange nicht mehr nur im Grünen abseits der Stadt zu finden. Ob Amseln, ehemals scheue Waldvögel, die nun fast jeder in seinem Garten beherbergt oder Füchse, die durch die Straßen tigern um unseren „Müll“ zu verwerten.

Die Stadt ist aus vielen Gründen für die Tiere attraktiv. „Das Nahrungsangebot ist da, es gibt Strukturen zum Brüten und Verstecken und ganz wichtig: In der Stadt darf nicht geschossen werden“, erklärt der Zoologe der Uni Duisburg-Essen Marcus Schmitt.

An die Nähe des Menschen haben sich sogar die sonst so scheuen Rehe gewöhnt. Neben Füchsen beobachtet und fotografiert der Hobby-Fotograf Harald Wolter auf dem ThyssenKrupp Werksgelände eine Gruppe von Rehen. „Es waren mal 27, heute beobachte ich etwa 15 Rehe, die sich dort aufhalten“, sagt Wolter. Aus dem Auto heraus schieße er seine Bilder, manchmal auch mit einem Fotozelt ausgerüstet, damit sie ihn nicht sehen können.

Fotograf jagt auch mit dem Gewehr

Das Interesse an der Natur und der Fotografie wuchs bei dem 64-jährigen Duisburger in den 50er Jahren. Er trat den Pfadfindern bei – wurde dort jedoch nach einiger Zeit abrupt rausgeschmissen „weil dann auffiel, dass ich gar nicht katholisch bin“. Nach der Lehre ging er zur Marine, machte lange Reisen. „Dadurch regte sich in mir das Interesse Erinnerungen festzuhalten – und womit geht das besser als mit der Kamera“.

Es bleibt aber nicht nur beim Bilderschießen. Irgendwann lernte Harald Wolter einen Jäger kennen. War begeistert davon, welches Verständnis diese Ausbildung über die Natur forderte. „Ich bin der Gesellschaft für Jagd- und Wildtierforschung beigetreten um noch mehr über die Zusammenhänge zu erfahren“. Seitdem jagt er Tiere nicht nur mit der Kamera sondern auch beizeiten mit dem Gewehr.

„Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele verschiedene Tierarten hier zu finden sind“, so Wolter. In Finnland sehe er bei weitem nicht so viele, obwohl Deutschland so dicht besiedelt sei.

Biotop auf dem Werksgelände

In Duisburg fährt er häufig in den Stadtwald oder zu den Ruhrauen, um die Natur festzuhalten. Auch seltene Tiere wie der Hausrotschwanz oder den Baumfalken, den er im Duisburger Norden sah und der auf der roten Liste der bedrohten Tierarten steht. Ein Flussregenpfeiferpärchen, das auf dem Werksgelände brütete, brachte den 64-Jährigen auf die Idee, ein kleines Biotop auf dem Gelände zu schaffen. „Diese Vögel brauchen Wasserstellen – da kam ich auf die Idee einen Kollegen bei der Feuerwehr anzurufen und ihn dafür zu begeistern, mir die etwa 8000 Liter Wasser zu liefern.“

Mit einem Bagger wurde ein Loch ausgehoben, Deponiefolie ausgelegt und dann: Wasser marsch. „Die Natur weiß am besten wo was hingehört. Bis auf Kies als Bodengrund haben wir nichts gepflanzt. Heute wächst dort Schilf, viele Tiere haben sich angesiedelt“, so Wolter.

Tierfotos unserer Leser

Landeanflug: Kay Weindorf drückte im richtigen Moment auf den Auslöser, als er mit seiner Tochter am Hammerteich die Enten fütterte.
Landeanflug: Kay Weindorf drückte im richtigen Moment auf den Auslöser, als er mit seiner Tochter am Hammerteich die Enten fütterte. © waz
Sonnenanbeter: Die Erdmännchen im Zoo lassen sich bei ihrem Sonnenbad von Mark Daniel Pearce und seiner Kamera nicht stören.
Sonnenanbeter: Die Erdmännchen im Zoo lassen sich bei ihrem Sonnenbad von Mark Daniel Pearce und seiner Kamera nicht stören. © waz
Hoch hinaus: Annette Himmelmann fotografierte die Stapelkünste dieser Schildkröten.
Hoch hinaus: Annette Himmelmann fotografierte die Stapelkünste dieser Schildkröten. © waz
Tarnung: Kater Moritz hat es sich mal wieder im Altpapierkorb bequem gemacht. Festgehalten hat das Jutta Wilke-Paas.
Tarnung: Kater Moritz hat es sich mal wieder im Altpapierkorb bequem gemacht. Festgehalten hat das Jutta Wilke-Paas. © waz
Erwischt: Werner Mussog entdeckte diese kleinen Rauchschwalben  in einer Ferienwohnanlage in Cuxhaven.
Erwischt: Werner Mussog entdeckte diese kleinen Rauchschwalben in einer Ferienwohnanlage in Cuxhaven. © waz
Warten auf die Abfahrt: Friedhelm Kirstein beobachtete diese Ziegen am Rande einer Weide in Wetter-Esborn.
Warten auf die Abfahrt: Friedhelm Kirstein beobachtete diese Ziegen am Rande einer Weide in Wetter-Esborn. © waz
Die Kreuzspinne machts's vor. Das Netz ist eine Grundstruktur des Lebens. Die Menschen haben sie übernommen. Die schönsten Tierbilder, Karen Brücker (15) entdeckte die Spinne im Netz in ihrem Garten.
Die Kreuzspinne machts's vor. Das Netz ist eine Grundstruktur des Lebens. Die Menschen haben sie übernommen. Die schönsten Tierbilder, Karen Brücker (15) entdeckte die Spinne im Netz in ihrem Garten. © waz
Er wird doch nicht etwa schüchtern sein?
Er wird doch nicht etwa schüchtern sein? "Schau mich nicht so an" nennt Ludwig Janitzek diese Aufnahme vom schwarzen Schwan auf dem Kemnader See. © waz
Was wirfst du rein? Artgerechtes aus dem Automaten? Tiergedanken müsste man lesen können. Thomas Kirstein hat das Wildschwein auf dem Hohenstein fotografiert.
Was wirfst du rein? Artgerechtes aus dem Automaten? Tiergedanken müsste man lesen können. Thomas Kirstein hat das Wildschwein auf dem Hohenstein fotografiert. © waz
Die schönsten Tierfotos, Manfred Rupalla fotograiferte die Affen im Berliner Zoo.
Die schönsten Tierfotos, Manfred Rupalla fotograiferte die Affen im Berliner Zoo. © waz
Am Ümminger See spazierte dieses Blesshuhn Siegfried Boldt vor die Kameralinse.
Am Ümminger See spazierte dieses Blesshuhn Siegfried Boldt vor die Kameralinse. © waz
Die Sonnenstrahlen genießt dieser Seelöwe in der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Gesehen hat es Jutta Köcher.
Die Sonnenstrahlen genießt dieser Seelöwe in der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Gesehen hat es Jutta Köcher. © waz
Im Allgäu fühlt sich die Weinbergschnecke richtig wohl. Einen Blick aus der Nähe wagte Birgit Herrmann.
Im Allgäu fühlt sich die Weinbergschnecke richtig wohl. Einen Blick aus der Nähe wagte Birgit Herrmann. © waz
Dieser Eichelhäher war im Garten von Anton Schnurr auf der Suche nach Winterrvorräten.
Dieser Eichelhäher war im Garten von Anton Schnurr auf der Suche nach Winterrvorräten. © waz
"Aug in Aug“ taufte Christine Wenzel ihre Begegnung mit einem Leguan im Urlaub in Costa Rica. © waz
Das muss man im Wald schon ganz genau hinschauen. Laura-Maria Gaedtke (13) hat es getan und entdeckte diese borstige kleine Raupe.
Das muss man im Wald schon ganz genau hinschauen. Laura-Maria Gaedtke (13) hat es getan und entdeckte diese borstige kleine Raupe. © waz
Im Herbst besser den Schirm nicht vergessen: Dieser Bobtail hat offenbar den Wetterbericht gesehen. Entdeckt wurde der „Schirmständer“ von Friedhelm Grabowski.
Im Herbst besser den Schirm nicht vergessen: Dieser Bobtail hat offenbar den Wetterbericht gesehen. Entdeckt wurde der „Schirmständer“ von Friedhelm Grabowski. © waz
Hans-Jürgen Hosse traf auf eine Schafherde auf einer Grünfläche zwischen Sprockhöveler Straße und Fischertalweg.
Hans-Jürgen Hosse traf auf eine Schafherde auf einer Grünfläche zwischen Sprockhöveler Straße und Fischertalweg. © waz
Gleich und Gleich gesellt sich gern, fand Irene Unverricht – und drückte auf den Auslöser. Schade nur, dass die große Schnecke der kleinen die kalte Schulter zeigt.
Gleich und Gleich gesellt sich gern, fand Irene Unverricht – und drückte auf den Auslöser. Schade nur, dass die große Schnecke der kleinen die kalte Schulter zeigt. © waz
Ines Grunwalds Hündin Alyssa entspannt bei einer Tasse Tee.
Ines Grunwalds Hündin Alyssa entspannt bei einer Tasse Tee. © waz
Wer stört mich beim Baden? Es war unser Leser Thomas Werther im „Zoom“.
Wer stört mich beim Baden? Es war unser Leser Thomas Werther im „Zoom“. © waz
Diesen grünen Käfer fotografierte Nele Vesper (16) vor der Haustür.
Diesen grünen Käfer fotografierte Nele Vesper (16) vor der Haustür. © waz
Fernando Hoffmann sah das Graugans-Paar am Moselufer bei Zell.
Fernando Hoffmann sah das Graugans-Paar am Moselufer bei Zell. © waz
Reinhold Necker fand in Gelsenkirchen einen nachdenklichen Orang-Utan vor. Worüber sich der Gute wohl den Kopf zerbricht? Etwa die Schalke-Krise?
Reinhold Necker fand in Gelsenkirchen einen nachdenklichen Orang-Utan vor. Worüber sich der Gute wohl den Kopf zerbricht? Etwa die Schalke-Krise? © waz
Mädchen spielen gerne mit Puppen, Jungs mit Autos – und Hundedame Cindy mit ihrer Keule. Und damit das Spielen auch ganz gemütlich ist, liegt sie dabei auf der Couch. Fotografiert hat sie dabei Angelika Fladda.
Mädchen spielen gerne mit Puppen, Jungs mit Autos – und Hundedame Cindy mit ihrer Keule. Und damit das Spielen auch ganz gemütlich ist, liegt sie dabei auf der Couch. Fotografiert hat sie dabei Angelika Fladda. © waz
Warum lange nach Futter suchen? Das hat sich wohl auch der hungrige Buntspecht gedacht und einfach die Sonnenblumenkerne für die Meisen gestohlen. Am Baumstamm hat er sie aufgehackt, beobachtete Marita Ernst.
Warum lange nach Futter suchen? Das hat sich wohl auch der hungrige Buntspecht gedacht und einfach die Sonnenblumenkerne für die Meisen gestohlen. Am Baumstamm hat er sie aufgehackt, beobachtete Marita Ernst. © waz
So einen Erntehelfer würden sich viele Landwirte wünschen: Doch so flink und vor allem so trittsicher auch auf schwankenden Ästen sind Menschen normalerweise nicht. Entdeckt hat das kleine rot-braune Eichhörnchen unser Leser Heinfried Berke.
So einen Erntehelfer würden sich viele Landwirte wünschen: Doch so flink und vor allem so trittsicher auch auf schwankenden Ästen sind Menschen normalerweise nicht. Entdeckt hat das kleine rot-braune Eichhörnchen unser Leser Heinfried Berke. © waz
Da soll doch mal einer sagen, Grünzeug sei nur gesund und nicht lecker. Dieses Meerschweinchen, das Gerhardt Meudt aus Annen „auf frischer Tat“ ertappt hat, hat den frischen, grünen Schnittlauch im Topf jedenfalls zum Fressen gern.
Da soll doch mal einer sagen, Grünzeug sei nur gesund und nicht lecker. Dieses Meerschweinchen, das Gerhardt Meudt aus Annen „auf frischer Tat“ ertappt hat, hat den frischen, grünen Schnittlauch im Topf jedenfalls zum Fressen gern. © waz
Man muss schon sehr genau hinschauen, um das Eichhörnchen nicht für einen Teil der Tischdeko zu halten. Aber der kleine Nager mit dem hübschen weißen Pelz am Bauch ist echt und auf Futtersuche. Wie gut passt es ihm da, dass auf dem Balkon von Waltraud Seils Vögel willkommen sind.
Man muss schon sehr genau hinschauen, um das Eichhörnchen nicht für einen Teil der Tischdeko zu halten. Aber der kleine Nager mit dem hübschen weißen Pelz am Bauch ist echt und auf Futtersuche. Wie gut passt es ihm da, dass auf dem Balkon von Waltraud Seils Vögel willkommen sind. © waz
Zurückhaltend sind diese Gänse nicht. Und als hätten sie sich vorher abgesprochen, recken sie gleichzeitig ihre Hälse und breiten ihre Flügel aus. Für ein Gänsehautgefühl haben sie bei unserem Leser Siegfried Boldt gesorgt, als er mit seiner Kamera am Ümminger See unterwegs war.
Zurückhaltend sind diese Gänse nicht. Und als hätten sie sich vorher abgesprochen, recken sie gleichzeitig ihre Hälse und breiten ihre Flügel aus. Für ein Gänsehautgefühl haben sie bei unserem Leser Siegfried Boldt gesorgt, als er mit seiner Kamera am Ümminger See unterwegs war. © waz
Im Garten von Karl-Georg Kogelheide in der Schottstraße gibt es immer viel zu beobachten. Viele Passanten bleiben stehen und schauen den Fischen im Teich eine Weile zu. Wie schwerelos bewegen sich die eleganten Schwimmer im klaren Wasser – wer braucht da noch einen Fernseher?
Im Garten von Karl-Georg Kogelheide in der Schottstraße gibt es immer viel zu beobachten. Viele Passanten bleiben stehen und schauen den Fischen im Teich eine Weile zu. Wie schwerelos bewegen sich die eleganten Schwimmer im klaren Wasser – wer braucht da noch einen Fernseher? © waz witten
Diesen etwas zotteligen Vari entdeckte Dominik Neudecker in Gelsenkirchen.
Diesen etwas zotteligen Vari entdeckte Dominik Neudecker in Gelsenkirchen.
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