Duisburg.

Ob die Stadt dem MSV auch beim Stadion unter die Arme greifen wird, dazu ist die politische Meinungsbildung offenbar noch nicht abgeschlossen. Herbert Mettler, Chef der größten Fraktion im Rat, belässt es für die SPD bei den beiden Wörtern: „Kein Kommentar“.

Die CDU betont, dem MSV als „großem Sympathieträger für die Stadt“ positiv gegenüber zu stehen. „Aber wir werden dem nur zustimmen, wenn wir das Finanzkonstrukt eingehend geprüft haben. Offiziell sind wir noch nicht eingebunden worden“, sagt CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler. Entscheidend sei nicht der Einmalbetrag, der für das Stadion gezahlt wird, sondern das Stadion müsse sich auf Dauer tragen. „Dazu ist es aber auch notwendig, dass die Miete erträglich ist, dazu müssen einige Gläubiger auf ihre Ansprüche verzichten. Das ist die Voraussetzung für ein solides Finanzkonstrukt, das dringend gebraucht wird. Und die DVV hat in der Vergangenheit nicht gerade gezeigt, dass sie solide wirtschaften kann“, sagte Enzweiler zur NRZ.

Grüne: "Lieber ein Ende mit Schrecken als umgekehrt"

Die bündnisgrüne Fraktion reagiert gar nicht auf Fragen zum Arena-Deal, Parteisprecher Matthias Schneider fordert „sofort alle finanziellen Abhängigkeiten der städtischen Unternehmen offen zu legen.“ Klarer sieht bereits die FDP: „Bei der DVV läuft ein enormes Restrukturierungsprogramm, jetzt noch diesen Hammer draufzupacken, das halte ich für unverantwortlich. Mit welcher vernünftigen Begründung will man das der DVV anlasten?“, fragt FDP-Fraktionschef Willi Bies, der auch im DVV-Aufsichtsrat sitzt. Das Problem gebe es schon länger, der MSV werde nicht gerade kalt erwischt: „Lieber ein Ende mit Schrecken als umgekehrt. Bei der Gleichung Fußball gegen Arbeitsplätze, weiß ich, wo für mich die Prioritäten liegen.“

Martina Ammann-Hilberath von den Linken erkennt „ein schwieriges Problem“: „Angesichts der Haushaltslage nehmen Bürger Kürzungen hin, auch wenn wir den großen sozialen Kahlschlag verhindert haben. Da wäre der Kauf des Stadions nur schwer zu vermitteln. Aber der Kauf ist ein Argument, das man sich anhören muss. Ich bin mir da nicht sicher, wir müssen über die verschiedenen Szenarien erst einmal diskutieren.“