Duisburg. Obwohl der Matena-Tunnel in Duisburg-Bruckhausen derzeit für jeglichen Verkehr gesperrt ist, ist dieser taghell erleuchtet. Rund 880 Kilowatt beträgt der Stromverbrauch für die Beleuchtung seit Beginn der Sperrung im Januar. Doch die Beleuchtung dient einem Zweck: Sie soll Fledermäuse fernhalten.
Der Bruckhausener Matena-Tunnel, im Volksmund auch Schimanski-Tunnel genannt, ist und bleibt (zumindest vorerst) taghell erleuchtet. Obwohl er seit dem 25. Januar 2013 für jeglichen Verkehr gesperrt ist und auch nicht wieder freigegeben wird.
Rund 650 Leuchtstoffröhren hängen unter der Decke, zum Teil in Sechser- und Vierer-Paketen, überwiegend aber in Zweierreihen. Jede Lichtstange hat eine Leistung von 58 Watt. Nach Informationen unserer Redaktion waren am Dienstag noch rund 630 in Betrieb.
Somit verbraucht die Beleuchtung stündlich gut 36 Kilowatt, was einer Gesamttagesmenge von knapp 880 Kilowatt entspricht. Das wiederum ist in etwa der Vierteljahresverbrauch eines deutschen Zwei-Personen-Haushalts – oder anders gesagt: Die Strommenge, die im Jahr für die Beleuchtung der abgeriegelten Thyssen-Werk-Unterführung eingesetzt wird, reicht für rund 100 Haushalte (Durchschnitt im Jahr 2011: 2,02 Personen; Quelle: Statistisches Bundesamt).
Fledermäuse mögen kein Licht
Ein Privatmann müsste für die Jahresmenge von rund 320.000 Kilowatt bei den Stadtwerken Duisburg etwas mehr als 80.000 Euro hinblättern.
Finanziert wird die Beleuchtung von Thyssen-Krupp, wie Erik Walner, Sprecher des Unternehmens, auf Anfrage unserer Redaktion sagte. Der Strom wird im Werk selbst produziert, muss also nicht angekauft werden.
Angeblich soll die Anzahl der eingeschalteten Lampen im Tunnel bereits um die Hälfte reduziert worden sein – im Vergleich zu früher, so Walner weiter. Einer der Gründe, weshalb es im unterirdischen Bauwerk immer noch taghell ist: Die Sicherheit. Aber: Thyssen-Krupp ist vor allem daran gelegen, dass sich in dem denkmalgeschützten Tunnel keine Fledermäuse ansiedeln. Die gehören bekanntlich zu den geschützten Tieren, mögen aber kein Licht.
Provisorischer Zaun soll denunerlaubten Zutritt verhindern
Bislang ist der 400 Meter lange, leicht gekrümmt verlaufende Schimanski-Tunnel nur provisorisch durch Bauzäune und die üblichen Straßensperren abgeriegelt worden. Auf der Alsumer Seite wird die Straße vor der Tunneleinfahrt inzwischen als Parkplatz genutzt, nicht so auf der Bruckhausener Seite. Thyssen will das Bauwerk bekanntlich komplett zumachen, wartet aber noch auf die endgültige Genehmigung. Bislang gibt es nur eine für eine Übergangslösung: Kurzfristig will das Unternehmen die Eingänge mit stabilen Zäunen fest verschließen, damit jeglicher Zutritt ausgeschlossen wird. Bekanntlich ist das Bauwerk so marode, dass es von den Decken und Wänden bröckelt.