Duisburg. .
Da bläst den Stadtplanern aber ganz schön der Wind ins Gesicht: Stocksauer sind Anwohner der Curtiusstraße über die Entscheidung, dass ihnen eine neue Feuerwache und ein Autohaus quasi in den Garten gebaut werden soll. Denn: Vor einigen Jahren sahen die Pläne noch ganz anders aus, da sollten Wohn- und Bürohäuser entlang der Mercatorstraße und auf der ehemaligen Sportanlage errichtet werden. Das war im Jahr 2003 Stand der Dinge.
„Die Rahmenbedingungen haben sich geändert“, argumentierte Beatrice Kamper, Leiterin des Stadtplanungsamtes, auf der gut besuchten Bürgeranhörung, zu der die Bezirksvertretung Mitte am Donnerstagabend in die Aula der Globus-Gesamtschule eingeladen hatte. Hintergrund: Der neue Brandschutzbedarfsplan mache den Bau einer Feuerwache im Umkreis von 600 Metern rund um den Kant-Park notwendig. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Feuerwehr nur knapp zehn Minuten zu Einsatzorten brauche.
Anwohner reagieren mit Unverständnis
Doch die Anwohner haben ein gutes Gedächtnis und fragten, warum man erst die Feuerwache aus Hochfeld (Friedenstraße) aufgegeben habe. Und sie fragten auch, warum die neue Feuerwache ausgerechnet dort und nicht auf den Freiflächen am Hauptbahnhof errichtet werden soll. Verstehen konnten viele zudem nicht, wieso ausgerechnet ein Autohaus neben der Feuerwache gebaut werden soll, das doch eigentlich in ein Gewerbegebiet gehöre.
Sichergestellt werden soll laut Verwaltung, dass die Rettungsfahrzeuge ihr Martinshorn erst weiter entfernt einschalten werden. Durch eine eigene Ampel an der Feuerwache und entsprechende Schaltungen sollen die Fahrzeuge im Alarmfall schnell auf die Mercatorstraße fahren können, um den Einsatzort zu erreichen.
Alle Einwände sollen geprüft werden
Wenig Begeisterung bei den Anwohnern löste der Fakt aus, dass es noch keine Entwürfe für das Gebäude der Feuerwache gibt. So sei deren Standort auf dem Gelände und deren Höhe doch entscheidend für die Wohnqualität. Auf den vorliegenden Entwürfen, die Architekt Peter Wegmann aus Düsseldorf vorstellte, stehen die Gebäude mehr oder weniger direkt am Gartenzaun. Die Hausbesitzer fragten auch danach, ob man sich bei der Stadt Gedanken darüber mache, wie sehr die Wertminderung der Häuser durch das Vorhaben Feuerwache und Autohaus zu Buche schlagen werde.
Beatrice Kamper versprach, dass alle Einwände geprüft werden. Den Anwohnern blieben zudem im Rahmen des weiteren Bebauungsplanverfahrens noch alle rechtlichen Möglichkeiten offen.