Duisburg. Ein Schönheitschirurg aus Düsseldorf tauscht seinen Lebensstandard gegen den eines Asylbewerbers in Duisburg. Was zunächst verrückt klingt, ist durch das RTL-Format “Secret Millionaire“ zustande gekommen. Dr. Afschin Fatemi lebte eine Woche “undercover“ als Asylbewerber Ali-Reza Goli in Duisburg.
In der zweiten Folge von "Secret Millionaire" des Senders RTL hat Schönheitschirurg Afschin Fatemi sein Leben eine Woche lang aufgegeben. Anstatt in seinen Praxen in Düsseldorf zu operieren, lebte er in einer Wohnung, in der nur kaltes Wasser floss und die Heizung nicht funktionierte. Mit der Identität des erfundenen Asylbewerbers Ali-Reza Goli konnte er in eine Welt eintauchen, die er, wie er selbst sagt, sonst niemals erlebt hätte. Die Sendung wird am Sonntag, 21. April, um 19.05 Uhr auf RTL ausgestrahlt.
Der Arzt, der durch seine Praxis auch oft in Kriegs- und Erdbebengebieten unterwegs ist, um medizinische Hilfe zu leisten, weiß um die Armut in vielen Ländern. Dass es in Deutschland auch so sein kann, war ihm vor dem Selbstversuch mit RTL nicht so bewusst. Er bekam eine Wohnung zugewiesen, hatte nur kaltes Wasser zum Duschen und die Heizung funktionierte auch nicht richtig.
Als die RTL-Sendung gedreht wurde, war Oktober. "Da habe ich schon gemerkt, wie sehr mir meine heiße Dusche fehlt", sagt der Schönheitschirurg. Natürlich sei es für ihn einfacher gewesen, schließlich habe er gewusst, dass er nach einer Woche wieder in den Luxus seiner eigenen vier Wände zurückkehren konnte.
Das RTL-Format gab Afschin Fatemi Zugang zu einem anderen Leben
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Um wirklich das Leben als Asylbewerber zu erfahren, hat Afschin Fatemi in sozialen Einrichtungen in Duisburg mitgeholfen. Bei "Bürger für Bürger", eine Organisation wie die Tafel, verteilte er vom RTL-Kamerateam begleitet Essen. Mit der Straßenambulanz fuhr er durch die Stadt und beobachtete Dr. Gerd Heimann bei der Arbeit mit Obdachlosen. "Er ist eine Art Vorbild für mich geworden. Er arbeitet nicht, um sich zu bereichern, sondern um wirklich denen zu helfen, die es sich sonst nicht leisten könnten", sagt Fatemi über den Medizinerkollegen.
Bei der Organisation "Immersatt" schaute er den "Helden des Alltags" zu, wie er die Helfer dort nennt. Vor allem Kindern mit Migrationshintergrund wird dort eine Grundlage für eine bessere Zukunft angeboten. "Sie lernen Deutsch und bekommen auch Essen gemacht, wenn die Eltern es sich nicht leisten können. Ich habe zuvor unterschätzt, wie wichtig diese Arbeit ist."
Mit 52 Euro in der Woche musste der Schönheitschirurg auskommen
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Mit 52 Euro in der Woche musste Afschin Fatemi auskommen. Da sind Einschränkungen vorprogrammiert. "Aber eine Dose Ravioli kostet nur einen Euro. Also satt bin ich schon geworden. Allerdings ist die Ernährung auf Dauer nicht gerade gesund", meint der Chirurg. Aus der Zeit bei dem RTL-Format konnte der Arzt viel für sich persönlich mitnehmen. Zum Beispiel habe er gelernt, dass er viel Glück im Leben gehabt hat. Aber auch, dass es Menschen gibt, denen es nicht so gut geht. "Die Sendung hat mich auf den Boden zurückgeholt."
Seine Familie habe übrigens während des Projektes immer hinter ihm gestanden. Allerdings habe sie es nicht so gut gefunden, dass er ausgerechnet über seinen Geburtstag nicht zu Hause war. Denn während des Selbstexperimentes von RTL bei "Secret Millionaire" durfte er eine Woche lang nicht nach Hause fahren.
Afschin Fatemi unterstützt durch die finanziellen Mittel seiner Praxen nun die sozialen Einrichtungen in Duisburg. Schließlich soll nicht nur er etwas von dem Projekt gehabt haben. "Ich möchte den Menschen etwas zurückgeben. Ich weiß, dass sie sich freuen, wenn man sie und ihre Arbeit anerkennt."