Duisburg. Hochdotierte Chefs städtischer Gesellschaften sollen nicht mehr verdienen als Spitzenbeamten. Das schlägt ein SPD-Antrag vor, der am Dienstag auf einem Parteitag beraten wird.

Die Stadt Essen will ihren Chefs der städtischen Tochtergesellschaften ans Gehalt: Alle Geschäftsführer, die über 120 000 Euro verdienen, sollen beim Festgehalt gekappt werden und den Rest nur als Erfolgsprämie bekommen. Auch Duisburgs SPD will an die Top-Vergütungen ran: Die Manager sollen nur noch so viel verdienen wie für Spitzenjobs im Öffentlichen Dienst gezahlt wird. Das fordert zumindest ein Antrag für den heutigen SPD-Parteitag.

Geschasste Gebag-Chefetage sorgte für Aufsehen

Für Schlagzeilen sorgte in der jüngsten Vergangenheit, dass etwa die – geschasste – Chefetage bei der Wohnungstochter Gebag üppige Bezüge von 380 000 bzw. über 200 000 Euro erhielt. Und als der bündnisgrüne städtische Umweltdezernent Peter Greulich vom Rathaus in den Vorstand der Wirtschaftsbetriebe wechselte, wurden zusätzlich mehr als 170 000 Euro fällig. Begründet wurde Greulichs Dotierung mit einer gutachterlichen Empfehlung, dass dieses Salär üblich für Managerposten in der Abfallwirtschaft sei.

Doch gerade diesen Vergleich mit der Privatwirtschaft wollen die Antragsteller auf dem Parteitag nicht gelten lassen: „Die meisten Leitungskräfte wurden bisher nicht durch Abwerbung aus der Privatwirtschaft gewonnen“, heißt es in dem Papier.

Kein Grund für mehr Geld

Als „sachgerecht“ bezeichnen die Antragsteller dagegen den Vergleich mit dem Öffentlichen Dienst. Bei der Verantwortung oder der Qualifizierung gebe es keinen Unterschied zwischen einem Oberbürgermeister, Polizeipräsidenten oder Arbeitsamtschef und einem Manager bei städtischen Gesellschaften gesehen. Ein Großstadt-OB wie Sören Link kommt auf gut 130 000 € Gehalt, bei den Stadtwerken oder bei Duisport gibt es locker teils mehr das Doppelte und noch mehr. „Für die erheblich bessere Bezahlung“ gebe es „keine tragfähigen“ Gründe.