Duisburg. Laut des Mitbegründers des Vereins Nimmerland, Lothar Valland, waren die Steuererklärungen des Vereins bis 2008 „immer korrekt“. Gegen seine Ex-Frau gibt es jetzt schwere Vorwürfe wegen des Einbehalts von Honoraren von Tagesmüttern.

„Ich habe bis einschließlich 2008 immer selbst die Steuererklärung gemacht“, sagt Lothar Valland, „damals war immer alles hundertprozentig in Ordnung.“ Dies könne er belegen.

Die Hände des 54-Jährigen Ex-Mannes von Marion Valland, der 2006 gemeinsam mit seiner damaligen Frau den Verein Im Nimmerland e.V. gründete, zittern, wenn er die Kaffeetasse zum Mund führt. Wann immer in den Medien die Rede von der „Erfolgsgeschichte Nimmerland“ war, fiel bis vor einigen Jahren auch immer sein Name. Der ehemalige Betriebsrat der Thyssen-Schienenwerke war bis 2010 Vorsitzender des Vereins, seine Ex-Frau, gegen die nun ermittelt wird, war Geschäftsführerin.

„Die städtische Immobiliengesellschaft IMD hat uns das Gebäude an der Schwartzkopfstraße damals zu Betriebskosten überlassen“, sagt Lothar Valland, „rund 500 Euro im Monat.“

Verein mit Freunden und Bekannten

Zu Beginn sei der Verein Im Nimmerland e.V. noch, „ein richtiger Verein“ gewesen, wie Valland sagt. Mit engagierten Mitgliedern aus dem Stadtteil: „Mit vielen Freunden und Bekannten. Der Verein bröckelte dann aber früh auseinander.“ Heute hat der Verein außer der Vorsitzenden Marion Valland nur vier weitere Mitglieder. Der Verein habe sich trotzdem guter Nachfrage erfreut, das Projekt sei stetig gewachsen, mit ihm die Anforderungen: „Im Jahr 2008 merkte ich, dass die Arbeit rund um den Verein immer mehr und mehr wird. Da war mir schon klar, dass die Führung der Einrichtung Zug um Zug professioneller gestaltet werden müsste“, sagt Valland, „davon wollte intern damals aber niemand etwas hören.“

Im Jahre 2009, sagt er, habe seine Frau ihn verlassen, als Vereinsvorsitzender trat er schließlich 2010 zurück: „Ich bin erst 2010 zurückgetreten, weil das gar nicht so einfach war, da raus zu kommen. Ich musste mehrfach schriftlich darauf hin wirken“, sagt Lothar Valland.

Aus dem operativen Geschäft gedrängt

Aus dem operativen Geschäft habe man ihn im Gegensatz dazu regelrecht gedrängt. Seine Ex-Frau und der heutige Geschäftsführer, der 2008 von seiner Ex-Frau angeworben worden sei, hätten den Verein schrittweise übernommen.

Lothar Valland sagt, dass er von den Ermittlungen und Unregelmäßigkeiten, die heute im Raum stünden, aus dem Bekanntenkreis erfahren habe. Er wisse nichts von einer doppelten Buchführung: „Noch mal: Zu meiner Zeit war alles sauber.“

Und die unwürdige Situation der Frauen, die vom Jobcenter kamen? Zumindest daran kann er sich erinnern, glaubt aber, eine Erklärung parat zu haben: „Als die ersten Frauen vom Arbeitsamt kamen, war ganz klar, dass wir die 25 Prozent Eigenanteil vom Bruttogehalt nicht zahlen können. Der Verein hatte einfach kein Geld.“