Auch das Jugendamt der Stadt sieht sich schweren Vorwürfen der ehemaligen Nimmerland-Tagesmütter ausgesetzt.

Dort soll man bereits seit Jahren über Unregelmäßigkeiten in der größten Kindertageseinrichtung im Duisburger Norden unterrichtet gewesen sein. So soll die für das Nimmerland zuständige Mitarbeiterin des Jugendamtes bereits 2010 eine ehemalige Tagesmutter gefragt haben: „Haben sie denn auch vor, ihren Frauen das ganze Geld weg zu nehmen, so wie die Frau Valland?“ Der Satz soll vor Zeugen gefallen sein, als die ehemalige Nimmerland-Tagesmutter ihre eigene Tagespflege-Station einrichtete.

Thomas Krützberg, der als bisheriger Jugendamtschef gerade erst zum Dezernenten gewählt wurde, sagte auf Nachfrage der WAZ: „Die betreffende Kollegin ist gerade im Urlaub.“ Für ihn seien die Vorwürfe gegen das Nimmerland neu und die Behörde werde den Fall nun intensiv prüfen.

Nicht neu sind die Vorwürfe dagegen für das Jobcenter der Stadt. Sprecherin Katrin Hugenberg sagte: „In unserer Behörde ist es bekannt, dass es Ermittlungen im Umfeld des Nimmerlands geben soll. In der Zusammenarbeit gab es unsererseits aber nie Beanstandungen.“

Marion Valland sprach am Montag in einer ersten Stellungnahme gegenüber der WAZ von einem „Rosenkrieg“, der gegen sie geführt werde. Zu einem zweiten vereinbarten Gespräch mit der Redaktion am Dienstag kam es nicht, weil Marion Valland sich zu den Vorwürfen auf Anraten ihres Dortmunder Rechtsanwalts Matthias Meier nicht mehr äußern will.

Vermutlich ein guter Rat: Mittlerweile sind viele der ehemaligen Nimmerland-Mitarbeiterinnen in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft und der Steuerfahndung. Auch, wie eine Frau sagt, weil sie alle hofften, den Schaden für ihr eigenes Leben und das ihrer Familien und Kinder in Grenzen halten zu können: „Marion Valland hat uns alle ruiniert. Fast jedenfalls.“