Duisburg. .
Die städtischen Pläne für einen temporären Fernbusbahnhof an der Otto-Keller-Straße stoßen bei Anwohnern auf Kritik. Eine Zwischenlösung von bis zu anderthalb Jahren ist voraussichtlich ab Herbst 2013 erforderlich, weil dann am jetzigen Standort an der Mercatorstraße ein Hotel errichtet werden soll. Bis dahin ist das Bauleitplanverfahren für den neuen Fernbusbahnhof, der an der Neudorfer Straße nördlich des UCI-Kinos vorgesehen ist, aber noch längst nicht abgeschlossen. Anwohner wie Heinz-Gerd Klütemeyer schütteln darüber nur den Kopf: „Wie kann man die eine Fläche verkaufen, wenn auf der anderen Fläche nicht alles planungsrechtlich geregelt ist?“
Rund 70 von 90 Parkplätze fallen weg
Geplant sind vier Fernbushaltestellen und ein Wartehäuschen an der Otto-Keller-Straße, die zwischen der Neudorfer Straße und dem Ostseite des Hauptbahnhofs verläuft. Wie die Stadt auf einer Info-Veranstaltung für Anwohner erläuterte, sollen dazu bis auf wenige Plätze für Kurzzeitparker alle dortigen Parkplätze wegfallen – rund 70 von 90.
„Wo sollen die ganzen Pendler hin?“, fragt Heinz-Gerd Klütemeyer. Die Nebenstraßen seien jetzt schon überfüllt, genauso wie das UCI-Parkhaus und der DB-Stellplatz südlich des Hauptbahnhofs. Viel mehr beschäftigt ihn aber die Sicherheitsfrage aufgrund der dichten Wohnbebauung an der Otto-Keller-Straße. „Was passiert, wenn hier ein Fernbus brennt?“, fragt der 58-Jährige. „Es wird dort so schon eng, aber erst recht für einen Rettungswagen.“
Alle Anregungen der Anwohner sollen aufgenommen werden
Er versteht auch nicht, warum es überhaupt einen Fernbusbahnhof in der Innenstadt oder am Hauptbahnhof geben muss. „In Randlage und in der Nähe der Autobahn: Das wäre sinnvoll“, so Klütemeyer. „Die Menschen, die zum Fernbusbahnhof wollen, kommen nicht mit dem Zug, sondern lassen sich doch eher mit dem Auto dort hin bringen.“
Und für eine temporäre Lösung sei der Bereich vor dem Ibis-Hotel am Hauptbahnhof besser geeignet. Dies sieht die Stadt nicht so. Es sei noch nicht vorherzusehen, wie sich der Umbau der Mercatorstraße und die Baumaßnahmen für die Multi-Development-Zentrale auf die Bahnhofsplatte auswirken. Grundsätzlich sollen aber alle Anregungen der Anwohner aufgenommen und an die politischen Gremien weitergegeben werden.
Wie die WAZ erfuhr, hat die Deutsche Annington gegenüber der Stadt „die gravierenden Nachteile“ eines temporären Fernbusbahnhofs für die Bewohner ihrer Eigentümergemeinschaft aufgezeigt und gebeten, weiter nach Alternativstandorten zu suchen – verbunden mit der Ankündigung, gegebenenfalls auf dem Rechtsweg gegen das Vorhaben vorzugehen.