Duisburg. Der Fernbus-Bahnhof muss dem neuen Hotel weichen, das zwischen dem Hoist-Hochhaus und dem Eingang des Hauptbahnhofes gebaut werden soll. Die Stadt hat mehrere Standorte für einen neuen Busbahnhof geprüft. Künftig sollen die Busse neben dem UCI-Kino und gegenüber des Silberpalais.
Rund 30 Busse fahren täglich vom Hauptbahnhof ab, darunter die Fernreisebusse Richtung Ost- und Westeuropa, aber auch die Busse der Duisburger Stadtrundfahrten und der Airport-Shuttle zum Flughafen Weeze. Die Passagiere werden sich bald umgewöhnen müssen, der Busbahnhof wird von der Vorder- auf die Rückseite des Hauptbahnhofs verlegt. Gegenüber des Silberpalais und neben dem UCI-Kino sollen sechs Haltestellen und eine Durchfahrtsspur entstehen.
Noch ist das Gelände eine Grünanlage, deren „schlecht einsehbare Bereiche“ aber immer wieder zu „Sicherheitsproblemen“ führen, wie die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) die Probleme in dem Bereich beschreibt. Die Sitzbänke seien zudem veraltet. Das soll sich mit dem neuen Busbahnhof alles ändern, künftig soll der Bereich ein „angenehmes städtebauliches Bild“ abgeben. Geplant sind zwei Wartehäuschen für Passagiere, Sitzbänke und eine neu angelegte Grünfläche.
Die Lage des Standortes sei „herausragend“ und deutlich besser als der jetzige Standort. Die Gründe sind laut IDE die Nähe zu den Gleisen und ÖPNV-Haltestellen sowie die „Lage im unmittelbaren Eingangsbereich zur Duisburger Innenstadt“. Zudem könnten Toilettenanlagen, Gastronomie, Geschäfte, Taxistände und Parkplätze des Hauptbahnhofs mitgenutzt werden.
Was die IDE so gewinnbringend umschreibt, ist allerdings auch eine Notlösung. Denn ursprünglich sollte der Standort vor dem Hauptbahnhof verbleiben. Zum Beispiel südlich des neuen Intercity-Hotels. Nach dem Verkehrskonzept hat die IDE den Standort allerdings wieder verworfen: Die Busse hätten stellenweise rückwärts fahren müssen, was verkehrsrechtlich nicht erlaubt sei. Als weiterer Standort stand die Fläche südlich des Hauptbahnhofs zur Diskussion. Doch das Grundstück gehört nicht der Stadt, die Lösung wäre teurer und kurzfristig nicht umsetzbar.
Die Zeit aber drängt, damit die Hotel-Investoren keine unnötigen Warteschleifen drehen müssen. Zudem gibt es für den neuen Busbahnhof auch noch kein Planungsrecht, der Rat soll Ende September den Bebauungsplan ändern, und auch das in einem „beschleunigten Verfahren“.
Dem Fernbusverkehr messen die Innenstadt-Planer eine wachsende Bedeutung bei. Sie erwarten eine Ausweitung und weitere Angebote im nationalen Fernbus-Linienverkehr. Daher müsse „eine Stadt mit überregionaler Bedeutung“ auch einen entsprechenden Fernbusbahnhof bereithalten.