Duisburg. . Wieder eine Hiobsbotschaft für Duisburg: Laut eines Glücksrankings des Radiosenders Einslive sind die Menschen in Duisburg besonders unsportlich und unglücklich. So schafften sie es in Sachen Glück gerade mal auf Rang 46 von 53. In Düsseldorf sollen übrigens die glücklichsten Menschen in NRW wohnen.

Der Durchschnitts-Duisburger ist unsportlich und miesepetrig. Zumindest könnte das ein böswilliger Journalist dem Ranking entnehmen, das der Radiosender Einslive am Mittwoch seinen Hörern präsentierte.

Demnach leben die glücklichsten Menschen des Sendegebietes in Düsseldorf, die sportlichsten im Kreis Höxter. Duisburg hingegen belegt in Sachen Sportlichkeit den vorvorletzten Platz. Auch um das Glück der Duisburger scheint es nicht gut bestellt: Rang 46 bei 53 untersuchten Landkreisen und Städten. Sport macht glücklich, sagen Mediziner und Fitnesstrainer. Ist der Duisburger also unglücklich, weil er ein Sportmuffel ist?

Viele verschiedene Rankings

Zu den Kriterien, die das Statistische Landesamt dem Glücks-Ranking im Auftrag des Radiosenders zugrunde legte, gehören wirtschaftliche Faktoren, wie Jahreseinkommen und Arbeitslosenquote. Aber auch Sonnenstunden, Kneipenszene, Naturnähe, und Lottogewinner in Relation zur Einwohnerzahl flossen in die Auswertung mit ein. Sportlichkeit war nicht dabei.

Für das Sport-Ranking wiederum wurden Sportflächen vermessen, Vereine und Mitgliederzahlen erfasst, die Anzahl der Sportabzeichen und olympischen Medaillen erhoben und festgestellt, wie viele Schulkinder sich einen Sportlehrer teilen müssen. In Duisburg offenbar zu viele.

Kritik an Schwimmbadschließungen

Frank Michael Rall, Pressesprecher des Landessportbundes (LSB), kann die schlechte Platzierung nicht nachvollziehen. „Das sind schwer vergleichbare Komponenten“, sagt er. Er hat nicht den Eindruck, dass Duisburg sportlich schlechter dasteht als andere Ruhrgebietsstädte. Naherholungsgebiete gebe es genug, „tolle Clubs“ sowieso. „Von Aerobic bis Zumba findet hier jeder seinen Verein!“

Dass der LSB hier seinen Sitz hat, macht Duisburg aber nicht automatisch zum Sport-Mekka. Das sieht auch Rall. Es sei immer noch Sache der Stadt, dafür zu sorgen, dass genug Mittel für Sportstätten bereitgestellt würden.

Udo Hellen, Sportmediziner und gebürtiger Duisburger, kritisiert, dass die Stadt sich nicht kümmere. In den vergangenen Jahren seien kontinuierlich Schwimmbäder geschlossen worden, es gebe nur noch „Alibibereiche wie die Regattabahn“, die gepflegt würden, ständig müssten private Vereine in die Bresche springen. „Dabei war Duisburg mal eine Sportstadt!“ Auch der Schulsport werde vernachlässigt. „Das ist traurig zu sehen“, sagt Hellen nachdenklich. Und dann, wieder ganz der Herr Doktor: „Aber laufen kann man überall – letztlich liegt’s an den Leuten selbst.“ Ein persönliches „Glücksrezept“ hat er für die Duisburger, „gerade für die Frauen, die zu wenig trinken“, auch noch parat: „Laufen und Saufen – aber das Richtige!“