Hüttenheim.

Auf neue planerische Grundlagen stellt die Stadt jetzt den beabsichtigten Bau des großen Freizeitbades am „XXL“-Sportcenter Am Förkelsgraben.

Das „XXL“-Sportcenter als kommerzielle Einrichtung war Ende der 90er Jahre auf der Grundlage eines Bebauungsplanes von 1968 genehmigt worden, der dort öffentliche Parkanlagen, Sport- und Spielplätze sowie Verbandsgrünfläche auswies. Das hatte die Kommunalaufsicht seinerzeit für zulässig gehalten, so­lange reine Handels- und Dienst­leistungsaktivitäten wie der Verkauf von Sportartikeln oder Gastronomie zweitrangig waren.

Schon das Bäderkonzept der Stadt von 2000 sah den Neubau eines (städtischen) Freizeitbades) im Bezirk Süd vor, für das auf dem Gelände Platz geschaffen werden sollte. Deshalb sollte der alte Bebauungsplan von 1968 im Jahre 2003 durch einen neuen Be­bauungsplan für das gesamte Areal ersetzt werden. Diese Planung blieb aber jahrelang liegen.

2006 drohte dann das Verhältnis von Sport zu Handel/Dienstleistungen im „XXL“ offenbar umzukippen oder war bereits umgekippt. Es wurde mit den Arbeiten für einen Vorhabenbezogenen Be­­bauungsplan (VEP) begonnen, um „innerhalb des als Sportstätte ge­nutzten Gebäudebestandes Teilflächen als Freizeit- und Vergnügungsstätten zu nutzen.“ VEP sind Be­bauungspläne, deren Er­ar­beitung zwecks Beschleunigung in die Hände des jeweiligen Investors gelegt werden. Auch diese Planung kam je­doch nicht voran.

2008 wurde dann der 2003 begonnene Bebauungsplan ge­teilt, weil der für das inzwischen privat konzipierte Freizeitbad vorgesehene Bereich westlich der Tennisplätze vom „XXL“ getrennt und beschleunigt fortgeführt werden sollte. Auch diese Planung kam nicht voran. In all diesen Fällen fand nie eine Bürgeranhörung statt.

Die Bezirksvertreter stimmten jetzt ohne Diskussion zu, die Mehrzahl der seit 2003 begonnenen, aber nicht fortgeführten Verfahren aufzugeben. Stattdessen soll ein neuer Be­bauungsplan für das „XXL“-Sportcenter mitsamt Hallenbad-Gelände und den Tennisplätzen vom TC Grunewald entstehen, während für das übrige, sich westlich anschließende Gelände mit den anderen Vereinssportanlagen der 2008 geteilte Be­bauungsplan, der auf das Jahr 2003 zurückgeht, fortgeführt werden müsste.

Der neue Bebauungsplan wird damit begründet, das ge­samte „XXL“ gemeinsam entwickeln und die Tennisplätze si­chern zu wollen. Die Zufahrt zum Freizeitbad soll über Am Förkelsgraben erfolgen und der bestehende Parkplatz in Form eines Parkhauses oder einer Parkpalette wie bei Infineon in Huckingen erweitert werden. Das Verfahren soll mit höchster Priorität vorangetrieben werden. Außerdem muss auch der Flächennutzungsplan als städtischer Rahmenplan geändert werden.

In der Sitzung sprach sich einzig Bezirksvertreter Mirze Edis (Linke) dagegen aus. Er tritt für den Erhalt der beiden Bäder in „Wanheim“ (Buchholz) und Großenbaum ein, die in der Regie des Stadtsportbundes geführt werden.