Duisburg. Der Kulturausschuss der Stadt Duisburg hat sich einstimmig für die Verlängerung der Opernkooperation mit Düsseldorf entschieden. Bis mindestens 2017 soll die Deutsche Oper am Rhein erhalten bleiben. Am Montag entscheidet der Stadtrat darüber.

Einstimmigkeit herrscht selten im Kulturausschuss. Gestern trat die Ausnahmesituation ein: Wie am Freitag Gesellschafter und Aufsichtsrat beschlossen hatten, soll der Vertrag mit Düsseldorf über die Deutsche Oper am Rhein bis 2017 fortgesetzt werden. Am kommenden Montag hat der Rat das letzte Wort.

Die Erleichterung nach fast einem Jahr des Streitens und Bangens war auf allen Seiten groß: Generalintendant Christoph Meyer war „froh über eine so harmonische Kulturausschusssitzung“ und sprach von einem „positiven Zeichen für die Zukunft“. Philharmoniker-Intendant Alfred Wendel freute sich: „Wir leben weiter.“

Duisburg spart eine Million Euro

Viel Lob gab es von den Politikern für das Gutachten der Firma Actori, das auch aufzeigt, was ein Ausstieg aus dem Vertrag für beide Städte bedeutet hätte. Wie berichtet, haben die Oberbürgermeister Dirk Elbers und Sören Link ausgehandelt, dass Düsseldorf von den jährlichen Tarif- und Sachkostensteigerungen von etwa 300.000 Euro 72, Duisburg 28 Prozent trägt. Die Duisburger Sparvorgabe von einer Million (auf einen Zuschuss von 9,545 Millionen Euro) finanziert die Rheinoper. Ziel ist, die Einnahmen zu erhöhen. Dafür wird die Zahl der Vorstellungen in Duisburg von 100 auf 70 bis 80 sinken.

Politiker von SPD, CDU, Grünen und FDP dankten den Düsseldorfern, aber auch den Duisburger Bürgern, die sich so vehement für den Erhalt eingesetzt hatten. „Das Vorzeige-Modell kann fortgesetzt werden“, sagte Udo Vohl (SPD). Frank Heidenreich (CDU) nannte die Vertragsverlängerung bis 2017 „einen Weg auf Zeit“. Ziel müsse es sein, wieder auf Augenhöhe mit Düsseldorf zu kommen. Duisburg habe jetzt drei Jahre Zeit, die Hausaufgaben zu machen.

„Das ist für uns ein großer Schritt nach vorn“, so Beatrix Brinskelle (Grüne). Sie erinnerte an die „unsäglich sachfremde Diskussion“, bei der ausgeblendet worden sei, dass das Aus für die Rheinoper auch das Ende der Duisburger Philharmoniker bedeutet hätte. Der Vortrag des Gutachters habe das ebenso deutlich gemacht wie die Tatsache, dass Duisburg mit der Rheinoper über ein "Drei-Sparten-Haus unter den Top Ten" in Deutschland verfüge.

Ausschussvorsitzender Frank Albrecht (FDP) begrüßte es, „dass Oper und Ballett bleiben“. Er bedauere, dass die Zahl der Vorstellungen reduziert werde.