Duisburg. . Die Stadt Duisburg pfeift finanziell aus dem letzten Loch. Da kommen Meldungen wie weitere Sanierungskosten an der Mercatorhalle zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Jetzt gab es auch noch Pfusch bei der Bühnentechnik. Mittlerweile belaufen sich die Sanierungskosten auf 1,1 Millionen Euro.
Die schlechten Nachrichten aus der Mercatorhalle reißen nicht ab. Jetzt wurden nicht nur weitere Brandschutzmängel festgestellt, sondern auch Pfuscharbeiten an der Bühnentechnik.
Symptomatisch auch dies: Selbst die Notbeleuchtung bei einem Stromausfall hätte zu wenig Saft. Nach oben geschnellt sind binnen zwei Monaten auch die Sanierungskosten: Von 655 000 Euro im Januar auf 1,1 Mio Euro im März.
Die Zahlen stammen aus dem Zwischenbericht zur Mercatorhalle, den der Chef des städtischen Immobilienservice IMD, Rohde, am Montag dem politischen Fachausschuss vorlegt, der eigens ins Leben gerufen wurde, um den Skandal-Sanierungsfall zu begleiten. „Wir gewinnen jeden Tag neue Erkenntnisse“, erklärt Rohde den Anstieg der Kosten mit fortschreitenden Arbeiten.
Während im Kleinen Saal die Mängelbehebung auf vollen Touren läuft, „rückt“ der IMD jetzt parallel in den Großen Saal und seine Fluchtwegen vor. Bis Mitte Mai wird es dauern, bis alle Mängel festgestellt und vor allem auch für spätere Regressforderungen beweissichernd dokumentiert sind.
Gravierende sicherheitstechnische Mängel
Das „genaue Hinsehen“ des misstrauischen IMD offenbarte jetzt gravierende sicherheitstechnische Mängel u.a. bei der Tragfähigkeit an der Bühnen-Beleuchtungsbrücken. Pfusch also offenbar nicht nur beim Brandschutz: Da weichen Ausführungen vom Leistungsverzeichnis und vom Plan ab, wurden möglicherweise Arbeiten abgerechnet, die gar nicht erfolgten. Und wie beim Brandschutz: Bei der Abnahme fiel wieder nichts auf. So verweist die Errichterfirma auf die mangelfreie Abnahme und lehnt Nacharbeiten ab.
Bei der Sicherheitsbeleuchtung stellte sich heraus, dass Kabel zwischen Zentralbatterie und Notstromaggregat nicht verlegt wurden. Statt für drei Stunden würde nach einer Stunde das Licht komplett ausgehen.