Duisburg. . Erneut muss die Stadt Duisburg zwei Schulen wegen Brandschutzmängeln schließen. Die Bauaufsicht untersagte die Nutzung des Gebäudes, in dem die Grundschule Gartenstraße und die Barbara-Schule untergebracht sind. Einer der Gründe ist ein nicht vorhandener zweiter Rettungsweg. Für 340 Schüler fällt der Unterricht aus.

Das Bauordnungsamt hat am Donnerstag die Grundschule Gartenstraße und die Katholische Barbara-Schule in Neumühl geschlossen. Grund dafür sind Brandschutzmängel in dem gemeinsam genutzten Gebäude. In dem mehr als 100 Jahre alten Backsteinbau, den sich die beiden Schulen teilen, fehlt unter anderem ein zweiter gesicherter Rettungsweg. Zum Schutz der rund 340 Schüler und der Lehrer untersagte das Amt die Nutzung des Schulgebäudes bis auf Weiteres.

Aufgrund der aktuellen Situation sollen alle Schüler am Freitag zu Hause bleiben. Die Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Gartenstraße, Brigitte Berians gab sich nach der Entscheidung gelassen. "Das werden wir organisiert bekommen", zeigte sie sich etwa eine Stunde nach der Bekanntgabe der Hiobsbotschaft bemerkenswert optimistisch. Zur Zeit seien alle Kollegen dabei, die Eltern über den aktuellen Sachstand zu informieren. „Wir hoffen auf eine möglichst schnelle Lösung. Aber die Sicherheit der Kinder muss gewährleistet sein“, so die Schulleiterin.

Turnhalle dient am Freitag als Notunterkunft

Im Grunde wisse man auch nicht genau, was nun weiter geschehe, aber: "Wir wachsen an unseren Aufgaben." Freitagmorgen wird das gesamte Kollegium an der Schule sein, um Kinder in Empfang zu nehmen, deren Eltern vielleicht nicht rechtzeitig informiert werden konnten. Als "Notunterkunft" steht die neue Turnhalle auf dem Schulgelände für die Jungen und Mädchen zur Verfügung. Auch mit der benachbarten Barbaraschule, so Brigitte Berians, arbeite man eng zusammen.

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Damit die Kinder nicht soviel Stoff verpassen, kann sie sich vorstellen, die Kinder mit Arbeitsmaterial zu versorgen. Aber für ganz konkrete Aussagen sei es noch zu früh. Die Stadt teilte währenddessen mit, dass sich das städtische Immobilien-Management (IMD) am Freitag mit der Schulverwaltung und der Schulaufsicht beraten wird, wo die Schüler kurzfristig bis zur Behebung der Brandschutzmängel unterrichtet werden können.

Auch das IMD, das jährlich drei bis fünf Millionen Euro in Brandschutzmaßnahmen investiert und Gebäude für Gebäude nach einer Prioritätenliste abarbeitet, erfuhr am Donnerstag erst kurzfristig von den Schließungen. Stellt die Bauordnung bei ihren Begehungen Mängel fest, gilt für die Behörde strikt: Sicherheit zuerst.

Mehrfach Brandschutzmängel an Duisburger Schulen aufgefallen

Es ist nicht das erste Mal, dass an Duisburger Schulen der Unterricht wegen Brandschutzmängeln komplett ausgefallen ist oder der Schulbetrieb nur eingeschränkt stattfinden konnte. Im Februar 2012 hatte die Bauaufsicht die Schule Erzstraße in Laar kurzfristig geschlossen, weil in Fluren unter anderem die Decken mit Holz abgehängt waren, um neu verlegte Stromkabel zu verstecken. Ende November vergangenen Jahres wurde dann der Unterricht im Obergeschoss der Gesamtschule Emschertal untersagt, da Außentreppen fehlen, die als Fluchtwege vorgesehen sind. Ein Problem, das sich - wie im aktuellen Fall - auch an weiteren Schulen stellt.

Erst am Mittwoch hatte die Stadt den Betrieb in den Rheinauser Caritas-Werkstätten wegen fehlender Fluchtwege untersagt.