Duisburg. Die Kubaner sind da! Ihre getanzte „Ballet Revolucion“ lässt bis zum 3. März im winterlichen Duisburg die karibische Sonne scheinen.
Auf Kuba kommt es immer auf die Mischung an - nicht nur bei den Getränken. Die Show im Stadttheater beginnt mit klassischem Ballett, dann wird es bunt.
In schneller Folge wechseln sich Modern Dance, Street Dance, Hip Hop, Ballet und Salsa ab. Die 19 Tänzer werden von einer Live-Band begleitet und vorangetrieben, die eine ganz andere Dynamik zulässt als die Musik vom Band. Die Songauswahl ist undogmatisch, es geht alles, was den Rhythmus hat, von Shakira über Bob Marley und Ricky Martin bis zu Chris Brown. Die jungen Tänzer, die alle Absolventen der staatlichen, kubanischen Talentschmiede Escuela Nacional de Arte sind, gehen ein extrem hohes Tempo, sie fegen über die Bühne, die Bilder wechseln in atemberaubender Geschwindigkeit. Ein artistisches Solo jagt das nächste.
Knisternde Erotik
„Ich sage nur: Begnadete Körper“, schwärmt Katja Panteleit in der Pause. Sie hat die Karten von ihrer Schwester zu Weihnachten bekommen. Die zwei sind für ihren Mädels-Abend aus Herne angereist. Sie hatten Clips der Truppe in Internet gesehen, waren aber trotzdem nicht auf die euphorisierende Wirkung vorbereitet, die die geballte kubanische Lebensfreude bei ihnen auslösen würde. „Die sind ja ein richtiger Vitaminstoß“, finden beide, „denen würden wir ausgesprochen gerne mal beim Aufwärmen zuschauen.“ Träumen darf man sowieso.
Revolucion in Dortmund.
1/33
Nach der Pause geht es träumerisch weiter. Auf dem begrenzten Raum zweier Kaffeehausstühle entfalteten zwei Tanzpaare zwischen Ballett und Modern Dance alle Facetten einer akrobatischen Liebesbeziehung. Dieser Teil der Show wird bei dem Gastspiel der Truppe in Bahrain nicht gezeigt werden, zu sexy für den Nahen Osten. Die Duisburger genießen die getanzte Leidenschaft ausgiebig und gehen mit, als das Tempo wieder anzieht. Fünf Tänzer schälen sich vor einer kleinen weißen Ballerina langsam und provozierend aus ihren Shirts. Die Chippendales lassen grüßen.
Das Publikum belohnt die Aktion reichlich mit aufmunterndem Gejohle und anerkennenden Pfiffen. Dann landen die Shirts vor den Füßen der Tänzerin, Abgang der Jungs. Die augenzwinkernde Botschaft ist international: So groß die Leidenschaft auch sein mag, am Ende bleibt oft die Frau mit der ganzen Wäsche sitzen. Das Finale ist ein Feuerwerk, bei dem jeder Tänzer sich solo noch einmal von seiner Schokoladenseite zeigen kann. „Ich weiß nicht, wie die das zwei Stunden durchhalten, ehrlich, ich hab schon Muskelkater vom Klatschen“, sagt Zuschauer Gernot Fendt, der demnächst auf Kuba Urlaub machen wird.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.