Duisburg.

Die Schüler sitzen auf dem Fußboden im Kreis. Lehrerin Sibylle Hinz erklärt die Uhr und möchte wissen, welche Uhren die Kinder kennen. Elna überlegt „Wie heißt das noch mal...?“ Fabio flüstert ihr zu „Beschreib es doch einfach...“. Das ist erlaubt in der Bärenklasse der „Sternenschule“.

Denn Elna kommt aus Schweden und besucht mit ihrer Schwester Alva das erste Schuljahr der ersten Duisburger bilingualen Grundschule. Deutsch und Englisch wird hier gesprochen. Mal so, mal so. Das hat Elna und Alva den Einstieg erleichtert. Das gilt auch für Maria aus Russland, Hannah aus Australien und Jazz aus Südafrika. Doch Deutsch ist die Hauptsprache und die haben sie innerhalb von einem halben Jahr schon ziemlich gut gelernt; auch wenn es, wie Sibylle Hinz erklärt, schon mal in einem Satz zwischen Deutsch und Englisch hin und her geht. Und da sind Fabio und Gabriel keine Ausnahme. Für beide ist Englisch die erste Fremdsprache.

Teilweise privat finanziert

Das hört sich zunächst komplizierter an als es ist. Und natürlich bekommen die Kinder auch Förderunterricht. Außerdem hat die Klasse nur sieben Schüler. Eigentlich sollten es mehr sein. Schulleiter Manfred Scherrer: „Wir hatten im vergangenen Jahr zunächst 25 Anmeldungen. Doch die Genehmigung kam so spät, dass viele Eltern absprangen.“ Dass man dann mit nur sieben Schülern begonnen habe, lag wiederum daran, dass man sonst das gesamte Genehmigungsverfahren hätte wiederholen müssen.

Eltern tragen die Finanzierung mit

480 Euro müssen pro Kind und Monat über den Förderverein der Schule gezahlt werden. Hinzu kommen noch einmal 65 Euro für die Verpflegung. Das ist im Vergleich zu anderen Ersatzschulen noch relativ wenig.

Der „Sternenschule“ informiert am 6. März um 18 Uhr über ihr Angebot. Anmeldung: info@sternenschule-duisburg.de

„Für das neue Schuljahr haben wir bereits wieder 25 Anmeldungen“, freut sich Scherrer. Er hofft, dass es nach dem nächsten Info-Tag noch ein paar mehr werden. Die „Sternenschule“ liegt an der Kranichstraße in Wanheimerort . Sie ist eine „Ersatzschule“: Einerseits wird sie zu einem gewissen Anteil über den Förderverein privat finanziert, doch 85 Prozent der Kosten werden vom Land refinanziert. Dafür muss die Grundschule die gleichen Unterrichtsinhalte anbieten wie öffentliche Grundschulen. „Am Ende müssen wir schließlich gewährleisten, dass die Kinder für den Übergang zu den weiterführenden Schulen den gleichen Wissensstand mitbringen.“

Zweizügiger Ausbau geplant

Geplant ist die „Sternenschule“ im Endausbau zweizügig. 160 Kinder sollen sich dann in den Klassen und auf dem Schulhof tummeln. Der Unterricht beginnt morgens um 8.30 Uhr. Doch schon ab 7.45 Uhr können die Eltern ihre Kinder dort abliefern. Bis 15.20 gibt es entweder Unterricht oder Angebote vom Förderunterricht bis zum Schwimmen.

Gegründet wurde die „Sternenschule“ nachdem Eltern, deren Kinder zunächst die ebenfalls bilingualen Kindertagesstätten der „Zaubersterne“ besuchten, sich fragten, wie es denn für ihre Sprösslinge weitergehen soll. Am Ende stand die Antwort: ,Wir machen es selbst’. Durch die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft als Träger der Schule konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden.