Duisburg.

So hohen Besuch bekommen die Sprösslinge der Kindertagesstätte „Zaubersterne“ selten: Oberbürgermeister Sören Link und Jugendamtsleiter Thomas Krützberg besichtigten am Montag die Wehofener Einrichtung.

Sie wollten sich einen Eindruck vom pädagogischen Konzept des Kindergartens verschaffen. Während eines Rundgangs erfuhren die Besucher Wissenswertes über die Entstehungs- und Wirkgeschichte des privaten Trägervereins und nahmen sich außerdem Zeit, um auch den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen.

Besonderer Förderungsbedarf

„Im Wesentlichen liegen die Schwerpunkte unserer Arbeit in zwei Bereichen: Alle „Zaubersterne“-KiTas in Duisburg und Oberhausen arbeiten integrativ und bilingual“, erklärt Einrichtungsleiterin Nicole Schlangen. „In unseren Gruppen sind jeweils 15 Sternchen untergebracht, von denen fünf besonderen Förderungsbedarf haben.“ Dabei handle es sich weniger um Kinder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, sondern vielmehr um solche mit Entwicklungsverzögerungen. Ein interdisziplinäres Team aus Erziehern, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Logopäden ermögliche es, jedes Kind - unter Berücksichtigung seiner Defizite und Ressourcen - individuell zu fördern.

Das zweite Herzstück des Kindergartens, der bilinguale Zweig, wird abgedeckt durch jeweils eine englisch sprechende Erzieherin pro Gruppe, die ihre Schützlinge den ganzen Krippenalltag mit der Fremdsprache „flute“. „Unsere Kolleginnen sprechen tatsächlich konsequent Englisch mit den Kindern - auch beim Mittagessen oder wenn sie ein weinendes Kind mal trösten müssen. Bereits nach zwei Monaten können unsere Neuankömmlinge alles verstehen. Und das ohne Zwang oder Leistungsdruck“, weiß Schlangen.

Noch immer Vorurteile

Sichtlich beeindruckt von den Angeboten der Einrichtung bedauern Link und Krützberg zum Ende der Führung, dass in der Gesellschaft noch immer Vorurteile zum Thema „Inklusion“ vorherrschen: „Leider denken viele Eltern, dass man nur begabungsgerecht fördern könne, wenn man Kinder gemäß ihrer Lernstärke voneinander trenne. Dass man als bunt gemischter Haufen sehr wohl und vielleicht sogar noch besser lernen kann, dafür sind doch die Zaubersterne das beste Beispiel“, findet Link.

Um die Kindergartenlandschaft auch in Zukunft zu bereichern und die Akzeptanz für integrative Einrichtungen weiter zu fördern, planen die Zaubersterne bereits drei neue Tagesstätten.