Duisburg. . Zwei Stunden lang hielt am Freitag die Beseitigung einer Fliegerbombe die Stadt Duisburg in Atem. Die Bombe hatte direkt unter der früheren A-59-Abfahrt Duisburg Zentrum gelegen - in den vergangenen Jahrzehnten waren also Millionen ahnungsloser Autofahrer darüber hinweggefahren.
Keine Bombenentschärfung ist wie die andere. So etwas wie Routine gibt es für Peter Giesecke und sein Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nicht.
So fanden die Feuerwerker bei der amerikanischen Zehn-Zentner-Bombe, deren Beseitigung am Freitagvormittag die Stadt für zwei Stunden den Atem anhalten ließ, eine ringförmige Haltevorrichtung vor – den so genannten „Kragen“. Dieser sollte im Zweiten Weltkrieg den Aufschlagzünder der betondurchschlagenden Fliegerbombe beim Aufprall schützen.
Zünder war stark verrostet
„Wir mussten diesen Kragen absägen, um besser an den Zünder heranzukommen“, erklärte Giesecke. Zudem sei der aus Eisen gefertigte Zünder ziemlich stark verrostet gewesen und hätte sich nicht so leicht entfernen lassen. Die Zünder englischer Bomben sind hingegen aus Messing und daher nicht anfällig für Rostbefall. „Diese Bombe hier hat sehr feucht gelegen“, so Giesecke. Um sie vor dem am Donnerstagabend einsetzenden Schneefall und vor dem Regen zu schützen, wurde von oben ein Stahlcontainer quasi übergestülpt. „Das Wetter hat schon einen gewissen Einfluss auf den Ablauf der Entschärfung“, erklärte Giesecke.
Der Fundort lag direkt unter der früheren A-59-Abfahrt Duisburg-Zentrum, die inzwischen geschlossen und deren Asphalt längst abgetragen ist. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind also Millionen ahnungsloser Autofahrer über die Bombe hinweggefahren.
Der „Manitou“ – ein Spezialfahrzeug der Duisburger Feuerwehr für unwegsames Gelände – transportierte die entschärfte Bombe dann zum Transporter. Jetzt wird sie entsorgt.