Duisburg/Düsseldorf. Im Winter 1962/63 herrschte wochenlang klirrende Kälte, so dass der Rhein zwischen Köln und Emmerich eine geschlossene Eisdecke bildete.

Eisbrecher vermutet man am Nordpol. Vor 57 Jahren hatten sie aber auch auf dem Rhein zu tun, der Winter war extrem kalt. Die "Prüsmann" brach den Duisburger Hafen auf - und da liegt sie bis heute.

+++Diesen Artikel haben wir am 10.2 2021 neu veröffentlicht+++

Wenn es mal Frost gibt im Winter, ist das gleich etwas für die Nachrichten, und zweistellige Minusgrade machen Schlagzeilen. Vor 57 Jahren hätte man darüber nur gelächelt. Denn damals brauchte man am Rhein einen Schiffstyp, den man eher am Nordpol vermutet - Eisbrecher. 1962/63 herrschte wochenlang klirrende Kälte, so dass der Rhein zwischen Köln und Emmerich eine geschlossene Eisdecke bildete, Eisgang genannt.

Das hat es laut der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz seither nicht mehr gegeben. 1963 aber ließ das Tauwetter bis März auf sich warten. Dann erst wurde es langsam milder, und für Eisbrecher wie die "Prüsmann" im Duisburger Hafen endete allmählich der wochenlange Dauereinsatz.

Spazieren auf dem zugefrorenen Rhein

Im Januar und Februar spazierten die Anwohner an sonnigen Sonntagen munter und warm angezogen auf dem Rhein über eine mehrere Dezimeter messende Eisdecke, Kinder fuhren Schlittschuh darauf. In den Monaten verzeichnete das Gewässerkundliche Jahrbuch bei Duisburg-Ruhrort 28 Tage Treibeis.

"Das war ziemlich gefährlich", sagt Benno Dröge von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz, "vor allem, wenn sich das Eis staute und durch den Wasserdruck von unten aufbrach. Dann konnte es hohe Flutwellen geben, die zu Überschwemmungen führten."

Betrieb im Duisburger Hafen lahmgelegt

Auch im Duisburger Hafen legte der eisige Winter damals den Betrieb lahm. Das bedeutete viel Arbeit im Einsatzgebiet der insgesamt drei Eisbrecher. Ihre Besonderheit bestand darin, dass die geballte Kraft des 150-PS-Dieselmotors das abgeflachte Vorderschiff auf das Packeis schob, das unter den 38 Tonnen Schiffsgewicht in Stücke brach.

Zugefrorener Rhein

22. Januar 1963: Der Rhein war auf 80 Kilometern, zwischen Emmerich und Köln, zugefroren. Düsseldorfer nutzten das Naturereignis, um auf dem Fluss spazieren zu gehen.  Unsere Galerie zeigt Fotos aus Duisburg, Düsseldorf, Emmerich und Wesel.
22. Januar 1963: Der Rhein war auf 80 Kilometern, zwischen Emmerich und Köln, zugefroren. Düsseldorfer nutzten das Naturereignis, um auf dem Fluss spazieren zu gehen. Unsere Galerie zeigt Fotos aus Duisburg, Düsseldorf, Emmerich und Wesel. © dpa
Der folgende Auszug und das Bild stammen aus der Chronik der damals Evangelischen Schule Ottostraße in Duisburg-Hochheide, so WAZ-Leserin Kathrin Ammon: „1929 bringt der extrem kalte Winter Treibeis auf dem Rhein. Am 19. Februar stand es auch in Homberg. Unsere ganze Schule machte am 20. Februar eine Wanderung an dem stillstehenden Eis des Rheines bis nach Baerl. Bei Baerl gingen schon viele Waghalsige über den Rhein. Da die Bahn zum Übergang nicht freigegeben war, unterließen wir den Übergang, obwohl die Kinder sehr danach drängten. Das war, wie es sich herausstellte das Richtige, denn viele , die es versuchten, kamen, als das Eis sich plötzlich in Bewegung setzte, in große Lebensgefahr. Sie konnten zum Teil nur mit Mühe gerettet werden.“ (mo)
Der folgende Auszug und das Bild stammen aus der Chronik der damals Evangelischen Schule Ottostraße in Duisburg-Hochheide, so WAZ-Leserin Kathrin Ammon: „1929 bringt der extrem kalte Winter Treibeis auf dem Rhein. Am 19. Februar stand es auch in Homberg. Unsere ganze Schule machte am 20. Februar eine Wanderung an dem stillstehenden Eis des Rheines bis nach Baerl. Bei Baerl gingen schon viele Waghalsige über den Rhein. Da die Bahn zum Übergang nicht freigegeben war, unterließen wir den Übergang, obwohl die Kinder sehr danach drängten. Das war, wie es sich herausstellte das Richtige, denn viele , die es versuchten, kamen, als das Eis sich plötzlich in Bewegung setzte, in große Lebensgefahr. Sie konnten zum Teil nur mit Mühe gerettet werden.“ (mo)
Fast 120 Jahre alt ist dieses Bild von 1894, das uns die Bürgervereinigung Laar aus ihrem Archiv zur Verfügung stellte. Was aussieht wie ein Ameisenzug, sind Menschen, die von Duisburg-Ruhrort nach -Homberg über den Rhein gehen. Damals war der Strom wirklich und vollständig zugefroren, was im harten Winter Anfang 1963 nicht der Fall war, erinnert sich Günter Lang aus Homberg (jetzt Rheinhausen). Schollen dicht an dicht seien über den Strom getrieben, zu betreten sei er aber nicht gewesen.
Fast 120 Jahre alt ist dieses Bild von 1894, das uns die Bürgervereinigung Laar aus ihrem Archiv zur Verfügung stellte. Was aussieht wie ein Ameisenzug, sind Menschen, die von Duisburg-Ruhrort nach -Homberg über den Rhein gehen. Damals war der Strom wirklich und vollständig zugefroren, was im harten Winter Anfang 1963 nicht der Fall war, erinnert sich Günter Lang aus Homberg (jetzt Rheinhausen). Schollen dicht an dicht seien über den Strom getrieben, zu betreten sei er aber nicht gewesen.
Eisgang im Hafenmund des Duisburger Hafens: Dieses Bild schickte uns WAZ-Leser Holger Lambrecht. Eine schöne Geschichte erzählte Horst Mück, der als junger Mann im Winter 1963 mit einem Freund von Scholle zu Scholle quer über den Kultushafen sprang. Plötzlich wurde der Freund in den Rhein abgetrieben und dort von einem Kranführer gerettet. Der staunte nicht schlecht, als er sah, wen er da an Land geholt hatte: seinen eigenen Sohn.
Eisgang im Hafenmund des Duisburger Hafens: Dieses Bild schickte uns WAZ-Leser Holger Lambrecht. Eine schöne Geschichte erzählte Horst Mück, der als junger Mann im Winter 1963 mit einem Freund von Scholle zu Scholle quer über den Kultushafen sprang. Plötzlich wurde der Freund in den Rhein abgetrieben und dort von einem Kranführer gerettet. Der staunte nicht schlecht, als er sah, wen er da an Land geholt hatte: seinen eigenen Sohn.
Auf allen Vieren über den Duisburger Rhein: Dieses Bild brachte uns WAZ-Leserin Huberta Terlinden von der Bürgervereinigung Laar. Sie berichtete von ihrem Schwiegervater Heinrich Terlinden, der 1929 als 17-Jähriger übers Eis ging, plötzlich ein Knacken hörte und sich ans linksrheinische Ufer rettete. Zurück ging’s nur über die Ruhrorter Brücke, aber das kostete Brückengeld. Ein Problem für den jungen Mann, der keinen Pfennig in der Tasche hatte. Aber der Brückenwärter hat wohl ein Auge zugedrückt
Auf allen Vieren über den Duisburger Rhein: Dieses Bild brachte uns WAZ-Leserin Huberta Terlinden von der Bürgervereinigung Laar. Sie berichtete von ihrem Schwiegervater Heinrich Terlinden, der 1929 als 17-Jähriger übers Eis ging, plötzlich ein Knacken hörte und sich ans linksrheinische Ufer rettete. Zurück ging’s nur über die Ruhrorter Brücke, aber das kostete Brückengeld. Ein Problem für den jungen Mann, der keinen Pfennig in der Tasche hatte. Aber der Brückenwärter hat wohl ein Auge zugedrückt
Duisburg: Der Vater von WAZ-Leserin Andrea B. Jürges war viele Jahre in Ruhrort beschäftigt und hat 1963 eindrucksvolle Fotos gemacht. Aus denen geht hervor, dass der Rhein zwar Eis führte, aber nicht zugefroren war. Anders sah es im Hafen aus, der damals noch voller Schiffe war, die während der Eis-Zeit Schutz suchten.
Duisburg: Der Vater von WAZ-Leserin Andrea B. Jürges war viele Jahre in Ruhrort beschäftigt und hat 1963 eindrucksvolle Fotos gemacht. Aus denen geht hervor, dass der Rhein zwar Eis führte, aber nicht zugefroren war. Anders sah es im Hafen aus, der damals noch voller Schiffe war, die während der Eis-Zeit Schutz suchten.
Eisgang in Duisburg im Jahr 1942. Die Eisberge türmten sich in Essenberg vor der Firma Sachtleben den Rheindeich hinauf.
Eisgang in Duisburg im Jahr 1942. Die Eisberge türmten sich in Essenberg vor der Firma Sachtleben den Rheindeich hinauf.
Ausflug in Sonntagskleidung auf das Eis 1928 in Duisburg. Klaus Sefzig berichtet von den Kirchenbüchern der evangelischen Dorfkirche in Duisburg-Friemersheim. Darin stehe oft der Eintrag „kamen zur Taufe über den zugefrorenen Rhein“.
Ausflug in Sonntagskleidung auf das Eis 1928 in Duisburg. Klaus Sefzig berichtet von den Kirchenbüchern der evangelischen Dorfkirche in Duisburg-Friemersheim. Darin stehe oft der Eintrag „kamen zur Taufe über den zugefrorenen Rhein“.
Der Onkel von Leser Helmut Becker war Kapitän des Raddampfers „Ober-Präsident“, den das Eis auf dem Rhein im Winter 1952/53 fest umschlossen hatte.
Der Onkel von Leser Helmut Becker war Kapitän des Raddampfers „Ober-Präsident“, den das Eis auf dem Rhein im Winter 1952/53 fest umschlossen hatte.
„Dieser Familienausflug an die Schifferbörse war schon ein bleibender Eindruck für mich und meine kleine Schwester“, schrieb uns WAZ-Leserin Dagmar Kleinbongardt, die uns diese Dias aus Duisburg von 1963 übermittelte.
„Dieser Familienausflug an die Schifferbörse war schon ein bleibender Eindruck für mich und meine kleine Schwester“, schrieb uns WAZ-Leserin Dagmar Kleinbongardt, die uns diese Dias aus Duisburg von 1963 übermittelte.
„Dieser Familienausflug an die Schifferbörse war schon ein bleibender Eindruck für mich und meine kleine Schwester“, schrieb uns WAZ-Leserin Dagmar Kleinbongardt, die uns diese Dias aus Duisburg von 1963 übermittelte.
„Dieser Familienausflug an die Schifferbörse war schon ein bleibender Eindruck für mich und meine kleine Schwester“, schrieb uns WAZ-Leserin Dagmar Kleinbongardt, die uns diese Dias aus Duisburg von 1963 übermittelte.
Dieses Foto hat uns Werner Stuwe aus Duisburg geschickt.
Dieses Foto hat uns Werner Stuwe aus Duisburg geschickt.
Zwei Fotos vom zugefrorenen Rhein in Duisburg-Friemersheim aus dem Winter 1962/62 hat uns Familie Münster geschickt.
Zwei Fotos vom zugefrorenen Rhein in Duisburg-Friemersheim aus dem Winter 1962/62 hat uns Familie Münster geschickt.
Zwei Fotos vom zugefrorenen Rhein in Duisburg-Friemersheim aus dem Winter 1962/62 hat uns Familie Münster geschickt.
Zwei Fotos vom zugefrorenen Rhein in Duisburg-Friemersheim aus dem Winter 1962/62 hat uns Familie Münster geschickt.
Düsseldorf, wieder die Oberkasseler Brücke, wieder mit Eisdecke auf dem Rhein: das Foto wurde am 20. Januar 1914 aufgenommen.
Düsseldorf, wieder die Oberkasseler Brücke, wieder mit Eisdecke auf dem Rhein: das Foto wurde am 20. Januar 1914 aufgenommen. © Stadtarchiv Düsseldorf
Auch 21 Jahre zuvor, am 8. Februar 1942, konnten die Düsseldorfer über den Rhein wandern. Im Bild: die Oberkasseler Brücke und die Rheinhalle (heute Tonhalle).
Auch 21 Jahre zuvor, am 8. Februar 1942, konnten die Düsseldorfer über den Rhein wandern. Im Bild: die Oberkasseler Brücke und die Rheinhalle (heute Tonhalle). © Stadtarchiv Düsseldorf
Der zugefrorene Rhein 1894. Wo hier das Boot feststeckt, liegt heute der nordrhein-westfälische Landtag.
Der zugefrorene Rhein 1894. Wo hier das Boot feststeckt, liegt heute der nordrhein-westfälische Landtag. © Stadtarchiv Düsseldorf
Der Rhein in Kaiserswerth am 9. Februar 1942.
Der Rhein in Kaiserswerth am 9. Februar 1942. © Stadtarchiv Düsseldorf
Der Rhein in Kaiserswerth am 9. Februar 1942.
Der Rhein in Kaiserswerth am 9. Februar 1942. © Stadtarchiv Düsseldorf
Der Düsseldorfer Handelshafen 1941.
Der Düsseldorfer Handelshafen 1941. © Stadtarchiv Düsseldorf
Weiter flussaufwärts und zurück in die Vergangenheit: Der zugefrorene Rhein in Duisburg 1929. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool
Weiter flussaufwärts und zurück in die Vergangenheit: Der zugefrorene Rhein in Duisburg 1929. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool © Stadtarchiv
Duisburg, 1893. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool
Duisburg, 1893. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool © Stadtarchiv
Duisburg, 1891. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPoolRepro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool
Duisburg, 1891. Repro: Udo Milbret/WAZ-FotoPoolRepro: Udo Milbret/WAZ-FotoPool © Stadtarchiv
Eisschollen auf dem Rheinn bei Duisburg.
Eisschollen auf dem Rheinn bei Duisburg. © Stadtarchiv
Eisgang auf dem Rhein in Duisburg-Homberg in den 1920-er Jahren. Foto: privat
Eisgang auf dem Rhein in Duisburg-Homberg in den 1920-er Jahren. Foto: privat © NRZ
Eisgang auf dem Rhein in Homberg 1962. Foto: privat
Eisgang auf dem Rhein in Homberg 1962. Foto: privat © NRZ
Eisgang auf dem Rhein in Duisburg-Homberg in den 1920-er Jahren. Foto: Privatarchiv Viktor Waamelink
Eisgang auf dem Rhein in Duisburg-Homberg in den 1920-er Jahren. Foto: Privatarchiv Viktor Waamelink © Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
Leserfoto - Fremdbild Der Rhein vor Homberg  - Eisgang und Eisstand , in den 20-ern bis Ende der 50-er Jahre ,Aufnahmen aus Privatarchiv Viktor Waamelink Eis , zugrfroren , Rheinm , Eisschollen , historisch
Leserfoto - Fremdbild Der Rhein vor Homberg - Eisgang und Eisstand , in den 20-ern bis Ende der 50-er Jahre ,Aufnahmen aus Privatarchiv Viktor Waamelink Eis , zugrfroren , Rheinm , Eisschollen , historisch © Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
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© Privatarchiv Viktor Waamelink
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster © NRZ
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster © NRZ
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster
Das zugefrorene Rhein bei Emmerich (Kreis Kleve) 1929. Repro: Dirk Schuster © NRZ
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten.
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten. © privat
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten.
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten. © privat
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten.
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten. © privat
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten.
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten. © privat
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten.
Büderich (heute Wesel) im Winter 1941/42. Nach dem Hochwasser fror der Rhein zu - Willi Scholten fotografierte das Naturschauspiel und wie die Menschen darüber staunten. © privat
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So schafften sie Schollen von bis zu 25 Zentimetern Dicke, erzählt Manfred Ahrens, der die "Prüsmann" 2002 vor dem Verschrotten rettete. Das historische Schiff, Baujahr 1927, liegt heute - als ältestes seiner Art immer noch fahrbereit - im Eisenbahnhafen.

"Keine Fahrt, keine Fracht, kein Geld"

Ahrens ist stolz auf den 15 Meter langen Kraftprotz, auch wenn der für den Einsatz auf dem Rhein selbst wegen der gewaltigen Unterströmung dann doch zu schmächtig war. Dafür brach er ungezählte festgesetzte Schleppkähne im Hafengebiet frei, und die Schiffsleute waren dankbar. Denn oft genug hieß es für sie durch das Eis: "Keine Fahrt, keine Fracht, kein Geld."

Dass der Rhein jemals wieder so zufriert wie im Rekordwinter 1962/63 mit fast vier Monaten strengem Frost, nachts oft im zweistelligen Minusbereich, hält Gewässerexperte Benno Dröge mittlerweile für ausgeschlossen: "Er ist wesentlich sauberer geworden, ja. Aber Kraftwerke und Kläranlagen heizen das Wasser zu sehr auf. Das wird nichts mehr mit Eisgang." (dpa)