Duisburg.
Das „Firmenschild“ hängt zwar noch am backsteinernen Hafenforum der Innenhafen-Meile, doch die Gesellschaft ist praktisch Geschichte: Die „Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft“ (IDE) ist auf Ruhe-Modus gestellt.
Die zwölf Mitarbeiter seit Jahresbeginn längst auf andere städtische Ämter und Behörden verteilt. Vordergründig ist damit ein Sparbeschluss aus dem Haushaltssanierungsplan umgesetzt. 600.000 Euro sollen mit der Rückführung der einst ausgegliederten Innenstadtplanung zurück in das städtische Dezernat unter dem Beigeordneten Carsten Tum eingespart werden. Doch das Ende der IDE, die 1993 zunächst als Motor und Macher der – erfolgreichen – Innenhafen-Entwicklung gegründet wurde, ist letztlich Folge aktueller Pannen wie das Planungs-Fiasko für die Bahnhofsplatte und des über Jahre schwelenden Konfliktes um Zuständigkeiten und Hoheiten zwischen den IDE-Projektsteuerern im Innenhafen und den Stadtplanern im Stadthaus in der Innenstadt. Schon 2010 holte zudem die rot-rot-grüne Ratsmehrheit die Zuständigkeit für die weitere stadtplanerische Entwicklung der Innenstadt zurück in die Politik. Vorbei war es damit, dass sich die IDE unter ihrem Geschäftsführer Ralf Oehmke federführend um die Umsetzung des Masterplanes für die Innenstadt aus der Feder von Lord Norman Foster kümmerte.
Mitarbeiter auf Ämter und Dezernate verteilt
Ganz geschäftsmäßig erfolgte die praktische Auflösung der IDE: Die gut zwei Millionen Euro, die die IDE jährlich für ihre Dienste laut „Geschäftsbesorgungsvertrag“ von der Stadt erhielt, sind jetzt ins Budget des Planungsdezernates eingebucht. Und die Mitarbeiter wurden je nach ihrer Fachrichtung auf Ämter und Dezernate verteilt, arbeiten jetzt beim Flächenmanagement des städtischen Immobiliendienstes, bei der Landschaftsplanung des Umweltamtes, in technischen Fachabteilungen oder setzen ihre Arbeit für die Innenstadt-Entwicklung nun unter dem Dach des Stadtplanungsamtes fort. „Uns war wichtig, dass das reibungslos erfolgt“, betont Planungsdezernent Carsten Tum. Er glaubt: Die Innenstadt-Planung kann jetzt aus einem Guss erfolgen. „Es ist wichtig, dass die Stadt mit einer Stimme spricht. Wir sind jetzt besser aufgestellt und schlagkräftiger.“
IDE-Chef Ralf Oehmke ist für die nächste Zeit noch mit den letzten Abwicklungsarbeiten für die IDE betraut. Nach WAZ-Informationen gilt es allerdings als unwahrscheinlich, dass der Jurist danach weiter in Diensten des Planungsdezernates stehen wird. Das kann die Stadt allerdings einiges kosten: Erst 2011 war Oehmkes Geschäftsführer-Vertrag (über 150.000 Euro) bis zum Jahr 2017 verlängert worden.