Duisburg. . Anlässlich des Mercatorjahres 2012 möchte Oberbürgermeister Sören Link das Wohnhaus von Gerhard Mercator an der Oberstraße wieder aufbauen. Da die Stadt kein Geld hat, sollen die Bürger “ihr“ Mercatorhaus bauen. Link sieht vor, durch Sponsoren und Spenden den Aufbau zu finanzieren.
Das große Mercatorjahr 2012 zum 500. Geburtstag des berühmten Kartographen neigt sich dem Ende, da keimt eine Idee: Der Wiederaufbau des Wohnhauses von Gerhard Mercator. So weltumspannend Mercators Werk war, so stadtumfassend soll diese Idee nach dem Willen von Oberbürgermeister Sören Link werden: Eine Stadt baut ein Haus.
Originaltreu wieder errichten
Link stellt sich mit der Idee an die Spitze eines Kreises, der schon seit langem davon beseelt ist, auf den jetzt von den Archäologen freigelegten Fundamenten des Wohnhauses von Mercator an der Oberstraße das stattliche Bürgerhaus mit dem markanten Giebelstufen originalgetreu wieder zu errichten. „Gerhard Mercator hat von Duisburg aus die Welt verändert. Wenn man die Geschichte vermitteln will, dann dort“, beschäftigt sich Kai Gottlob, Chef vom Filmforum, mit dem ehrgeizigen Projekt.
„Duisburg ist eine Stadt mit langer Geschichte"
OB Link ist fasziniert von der Vorstellung, authentisch und erlebbar zu zeigen, wo Duisburgs größter Bürger einst lebte und arbeitete. „Duisburg ist eine Stadt mit langer Geschichte. Ich fände es schön und reizvoll, an dieser Stelle das Haus Mercators wieder aufzubauen“. Link will das Vorhaben zu einer Sache aller machen.
Der allgegenwärtige Mercator
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Denn klar ist: Geld hat die Stadt dafür nicht. Also schwebt ihm vor, dass Duisburg wieder schafft, was der Stadt vor 100 Jahren mit dem Stadttheater schon einmal gelang: Dass die Bürger selbst „ihr“ Mercatorhaus bauen. Sponsoren, Mäzene, Spender & Sammler, Geschichtsbewusste und Duisburg-Verliebte sollen den Wiederaufbau schaffen und finanzieren. „Das kriegen wir hin“, gibt sich der Oberbürger zuversichtlich, dass sich der Geld-Globus für Mercator drehen wird. Erste Gespräche etwa mit der Bürgerstiftung und namhaften Unternehmern hat es bereits gegeben. „Wir werden viele Ideen entwickeln. Vielleicht ist das auch etwas für spezialisierte Handwerksbetriebe, die sich dort einbringen können“, schlägt Link.
Mercatorhaus als Identifikationsmittelpunkt
Mag sein, dass das Projekt auch diejenigen Investoren begeistert, die das Mercatorquartier mit seinen Wohn- und Geschäftshäusern in attraktiver Innenstadtlage entwickeln und bauen werden. Das Mercatorhaus könnte Identifikations-Mittelpunkt und „Marke“ des neuen Wohnviertels werden. Noch offen ist auch, wie denn das Haus dann genutzt werden könnte, vielleicht als Ort für die Mercator-Sammlung des Stadthistorischen Museums.
Exaktes historisches Material zum Wohnhaus Mercators gib es genug, weiß Kai Gottlob. Es gibt Bilder zu dem in den 1920er Jahren abgerissen Haus, es gibt Aufmaßzeichnungen, so gar die Farbe des Putzes ist bekannt. Und die Grundmauern mit dem Kellerboden haben jetzt die Archäologen freigelegt.
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