Duisburg. .
Die Stadt baut in den nächsten Jahren 672 Stellen ab, und trotzdem gab’s gestern reichlich Applaus für Oberbürgermeister Sören Link beim ersten Neujahrsempfang der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
Überrascht war Verdi-Vorsitzende Anne Berger vom großen Andrang im Neudorfer Baba Su, wohin Verdi Gewerkschafter, Betriebs- und Personalräte sowie Vertreter der Duisburger Wohlfahrtsverbände eingeladen hatte.
Sparkurs für Duisburg
Obwohl Verdi im vergangenen Jahr die Abwahl seines Vorgängers Adolf Sauerland mitbetrieben hatte, war es für Link kein bequemer Auftritt, denn er präsentierte unbequeme Fakten: Duisburg müsse zur Konsolidierung der Finanzen auf Jahre einen Sparkurs fahren, ohne eigene Anstrengungen gehe es nicht, obwohl das Land NRW inzwischen helfe.
Einsparungen im Personalbereich seien nicht zu vermeiden, „ob uns das gefällt oder nicht“. Aber Link sicherte auch zu, es werde „keine Stellenreduzierung nach dem Prinzip Zufall“ geben, sondern ein „aufgabenkritisches Verfahren“ in Zusammenarbeit mit dem Personalrat und im Dialog mit den städtischen Beschäftigten. Es sei zu prüfen, welche städtischen Leistungen es geben müsse und auf welchem Niveau.
Nachwuchs muss her
Ganz nach dem Gefallen der Verdi-Gewerkschafter war dann aber Links Ankündigung, mehr und gezielter auszubilden. Die Stadtverwaltung müsse in den nächsten Jahren knapp 2000 Stellen neu besetzen. Es gehe darum, den dafür notwendigen Nachwuchs heranzuziehen und auch an die Stadt zu binden. Link: „Wir müssen jungen Menschen wieder eine Zukunft geben.“
Parallel müsse in die bestehenden Mitarbeiter investiert werden. Noch in diesem Jahr soll gemeinsam mit dem Personalrat ein Fortbildungs- und Gesundheitsangebot erarbeitet werden.
Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt forderte ein Ende des „Kaputtsparens“ der Städte und sprach sich für eine Vermögenssteuer oder -abgabe aus.