Duisburg-Neudorf. .
711 Meter liegen zwischen Aldi und Rewe auf dem Sternbuschweg. Nicht weniger als fünf Supermärkte wird es demnächst an der Hauptstraße geben. Oder wie Uwe Schumacher, Sprecher der Interessengemeinschaft Oststraße, es sagt: „Wenn man ein paar Schritte geht, kann man auf dem Sternbuschweg 26 verschiedene Joghurtsorten kaufen.“
Die Kehrseite der Medaille: An anderen Stellen gibt es bald keine Nahversorgung mehr. Mit Blick auf das neue Fachmarktzentrum, zu dem Kaisers, DM und Fressnapf gehören, auf dem Sternbuschweg/Ecke Koloniestraße hat der Cap-Markt angekündigt zu schließen. Auch auf der Oststraße macht sich der eine oder andere Händler Sorgen.
Früher war es besser
„Wir merken schon, dass fast vor unserer Nase vor einem Jahr ein Discounter eröffnet hat“, sagt Ralf Herrmann, Inhaber von „Früchte aus aller Welt“. Er bemerke schon, dass weniger Passanten durch die Oststraße gehen. Tatsächlich haben schon einige Geschäfte geschlossen. „Schlimmer als die Supermärkte sind die Geschäfte, die sich drumherum ansiedeln“, widerspricht Schumacher und spielt auf „Kodi“ an. Der Haushaltswaren-Discounter ist von der Oststraße zum Sternbuschweg gezogen und hat seine Kunden mitgenommen. „Früher, als wir noch einen Lebensmittelmarkt hier hatten, war es besser“, so Schumacher.
Buchhändlerin Petra Lorberg findet es hingegen gut, dass zum Beispiel Edeka so nah an der Oststraße liegt. „Das ist wirklich nicht weit weg.“ Ihre Stammkunden besuchen sie gezielt in der kleinen Fußgängerzone.
Wettbewerb sportlich nehmen
Auch Hendrik Johann, Betreiber des Rewe-Marktes, der vis-à-vis dem neuen Kaisers liegt, nimmt den Wettbewerb sportlich. Von der Konkurrenz weiß er schon lange. „Zwei Wochen nachdem ich damals den Markt übernommen habe, stand in der Zeitung, dass dort noch ein Fachmarktzentrum gebaut wird“, erinnert sich der selbstständige Kaufmann. Begeistert war er nicht. Aus Neudorf und dem angrenzenden Hochfeld kommen seine Kunden, Sorgen macht er sich erst einmal nicht. „Der Wettbewerb im Lebensmittelhandel ist schon immer hart gewesen.“ Um sich zu wappnen, hat er schon Überlegungen angestellt, wie er seinen Markt modernisieren kann.
Stefan Graf, Gebietsleiter von Penny-Markt in Duisburg, beobachtet die Mitbewerber ebenfalls. „In einigen Fällen wird die Nähe sogar gesucht, dann gehen die Kunden erst zum Discounter und anschließend noch zu einem anderen Händler“, beschreibt er die Überlegungen. Dies sei jedoch am Sternbuschweg nicht der Fall, da die meisten mit dem Auto kommen und dann von Parkplatz zu Parkplatz fahren. Denn einen Parkplatz rund um die Oststraße zu bekommen, gibt Uwe Schumacher zu, sei wirklich ein Problem.