Duisburg. . Rainer Schmitz gibt auf. Der Ruhrorter schließt zum Jahresende den letzten seiner zeitweise vier Laden für E-Zigaretten. Mit dem Aus in der Königsgalerie hat es sich ausgedampft für “Elerette“. Andere machen weiter - und sind “zufrieden“.
Bei „Elerette“ hat es sich ausgedampft: Der Ruhrorter Rainer Schmitz schließt zum Jahresende seinen letzten E-Zigaretten-Laden in der Königsgalerie.
Viel Rauch um Nichts, vorbei der Boom der dampfenden Elektro-Zigaretten? „Nein“, sagt Jens Feldmann, der in Neudorf weiter Nikotin-Liquids in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen verkauft und „zufrieden“ ist.
Vor rund anderthalb Jahren „dampften“ sich Millionen Raucher elektrisch durchs Leben, auch in Duisburg eröffnete an fast jeder Ecke eine „E-smoker“-Laden. Parallel entbrannte der Streit um die Gesundheitsgefährdung der nikotinhaltigen Flüssigkeiten.
Jens Feldmann hat den Termin noch präsent: am 15. Dezember 2011 verfügte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens das Verbot des freien Handels und stufte die Liquids als Arzneimittel ein, das es nur in Apotheken zu kaufen geben sollte. Die städtischen Amtsapotheker sollten die Verfügung umsetzen. Duisburg tat das ebenso wenig wie die meisten anderen Kommunen an Rhein und Ruhr. Im April 21012 dann die Wende, das Verwaltungsgericht Köln beschied dem Ampullen-Inhalt den Status als Genussmittel. Dennoch, der E-Rauch verflog – wegen der Unsicherheit und weil viele Raucher nach dem Hype doch wieder zum brennenden Tabak zurückkehrten.
Drei andere Läden bereits insolvent
E-ZigaretteRainer Schmitz war zum Start auf den E-Zug aufgesprungen hatte vier Läden in Krefeld, Neuss, Mülheim und eben Duisburg eröffnet. TV-Teams gaben sich in der Königsgalerie die Klinke in die Hand, weil Schmitz in der neuen Einkaufspassage keine „Opiumhöhlen“ und Hinterhof-Läden aufmachte, sondern moderne, schicke Stores.
Für die drei anderen Läden musste er mittlerweile Insolvenz anmelden, zum 31. Dezember macht auch der Store in der Königsgalerie zu. Zu hoch die Kosten, zu groß der Preisverfall und die Internetkonkurrenz, sagt Rainer Schmitz. „Bedauerlich“ gering sei auch die Besucherfrequenz in der Königsgalerie, so der Ruhrorter, der nun die vollen Regale im Ausverkauf räumt.
Jens Feldmann in Neudorf am Sternbuschweg verzeichnete zwar auch Dellen nach dem Boom und in Folge der Gesundheit- und Verkaufsdiskussion, er sieht aber jetzt wieder einen stabilen Markt für die verbliebenen Anbieter und Läden. Er hat sich mit Geschäftsfreunden sogar unter dem Namen Culami selbstständig gemacht. Fünf Läden gibt es im Revier, sie alle lassen ihre Liquids mittlerweile in Deutschland produzieren.
Und Feldmann hofft auf noch bessere Zeiten, wenn das Nichtraucher-Gesetz die Aschenbecher aus den Kneipen verbannt. Erst Kontakte mit Wirten in Neudorf hat Feldmann schon geknüpft.