Duisburg. Von der Abwahl des Oberbürgermeisters Adolf Sauerland über den 500. Geburtstag von Gerhard Mercator bis zur vorläufigen Rettung des Lehmbruck-Museums: Diese Ereignisse haben 2012 in Duisburg für Schlagzeilen gesorgt. Ein Rückblick.

Abwahl von OB Sauerland

Knapp 130.000 (von 364.000 stimmberechtigten) Bürger haben im Februar ihr Stadtoberhaupt aus dem Amt gejagt: Am 12. Februar 2012 fand der mit Spannung erwartete Bürgerentscheid über die Abwahl des OB der Stadt Duisburg statt. Das klare Ergebnis: Er wurde mit 35,52 % der Stimmen aller Wahlberechtigten abgewählt, nötig waren nur 25%. Der seit dem Todesdesaster der Loveparade massiv in der Kritik stehende OB Sauerland musste seinen Stuhl räumen. Der Weg war frei für einen politischen Neuanfang.

Initiative Neuanfang

Der Initiative Neuanfang für Duisburg war es im Herbst 2011 gelungen, 79.149 Unterschriften für einen Abwahl-Bürgerentscheid zusammen zu bekommen. Am 12. Februar, dann die Entscheidung. Einen Monat später, am 13. März, wurde von der SPD die Kandidatur von Sören Link für das Amt des Oberbürgermeisters bekannt gegeben. Die Suche nach einem Konsens-Kandidaten aller an der Abwahl beteiligten Gruppen war damit gescheitert. 13 Männer und Frauen bewarben sich so dann um das Amt des 1. Bürgers der Stadt. Bei der Wahl am 17. Juni erhielt Link 48,3 % der Stimmen, er verfehlte damit knapp die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl am 1. Juli wurde er dann mit 71,96% der Stimmen zum neuen OB von Duisburg gewählt.

NRW-Wahl in Mai

Ein vierter Urnengang für die Bürger fand mit der NRW-Wahl am 13. Mai statt. Rot-Grün gewann die Mehrheit, die CDU fuhr das schlechteste Ergebnis seit dem Krieg ein.

Sparen, sparen, sparen

Dass die Stadt hätte längst zum Insolvenzgericht gehen müssen, wenn sie ein Unternehmen wäre, ist lange bekannt: Jedes Jahr ein Millionen-Loch im Haushalt und ein Schuldenberg von zwei Milliarden Euro. In diesem Jahr gibt es jedoch erstmals Licht am Tunnelende: Das Land schießt 53 Mio Euro hinzu, dafür musste die Stadt wieder sparen, kürzen und Steuern erhöhen, nicht nur die Oper stand zur Debatte. Der Etatausgleich ist dafür nach Jahrzehnten erstmals in Sichtweite: Allerdings auch erst 2021. Und auch nur, wenn sich alles so entwickelt, wie es der über zehn Jahre angelegte „Haushaltssanierungsplan“ vorsieht. Also: Die nächste Tränenliste kommt bestimmt.

Immer wieder Bombenfunde

An Bombenfunde haben sich die Duisburger gewöhnt: Allein in diesem Jahr mussten sechs Kriegsrelikte entschärft werden. Für das größte Chaos sorgte dabei der letzte Bombenfund am 27. November: Wegen des Säurezünders musste die Bombe sofort gesprengt werden, was sich aber um vier Stunden bis in die Nacht verzögerte. 10.000 Anwohner wurden evakuiert, die A40 im Berufsverkehr gesperrt, der halbe Weihnachtsmarkt geräumt. Zeitgleich stand in der Innenstadt eine alte Turnhalle in Flammen, was den Verkehr völlig lahmlegte. Auch im April mussten Teile der City evakuiert werden, als direkt neben dem Hauptbahnhof eine Bombe gefunden wurde.

Der allgegenwärtige Mercator

Die Mercator-Skizze – zeigt das vermutete Antlitz des Kartographen Gerhard Mercator, der mit bürgerlichem Namen Gerard De Kremer hieß.  Am 5. März 1512 wurde er in Rupelmonde geboren. 1552 siedelte er nach Duisburg über, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 1594 lebte.Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Die Mercator-Skizze – zeigt das vermutete Antlitz des Kartographen Gerhard Mercator, der mit bürgerlichem Namen Gerard De Kremer hieß. Am 5. März 1512 wurde er in Rupelmonde geboren. 1552 siedelte er nach Duisburg über, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 1594 lebte.Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die Mercator-Schatzkammer – ist das neue Prunkstück im Kultur- und Stadthistorischen Museum im Innenhafen. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Mercator-Schatzkammer – ist das neue Prunkstück im Kultur- und Stadthistorischen Museum im Innenhafen. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Eine erste Version wurde im Jahr 1994 anlässlich des 400. Todestages von Gerhard Mercator eröffnet. Im März 2012 wurden die nochmals restaurierten und neu gestalteten Räumlichkeiten dann im Rahmen eines feierlichen Aktes der Öffentlichkeit übergeben. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Eine erste Version wurde im Jahr 1994 anlässlich des 400. Todestages von Gerhard Mercator eröffnet. Im März 2012 wurden die nochmals restaurierten und neu gestalteten Räumlichkeiten dann im Rahmen eines feierlichen Aktes der Öffentlichkeit übergeben. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Zu den Blickfängen gehört die Projektion des Planeten Erde in einem abgedunkelten Raum und der davor platzierte „digitale Kartentisch“ (im Bild), der Mercators wichtigstes Lebenswerk zeigt: die Weltkarte von 1569 „ad usum navigantium“.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Zu den Blickfängen gehört die Projektion des Planeten Erde in einem abgedunkelten Raum und der davor platzierte „digitale Kartentisch“ (im Bild), der Mercators wichtigstes Lebenswerk zeigt: die Weltkarte von 1569 „ad usum navigantium“.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Die Westfalenkarte (Ausschnitt) hat Gerhard Mercator 1585 gezeichnet. Sie zeigt auch das Gebiet des heutigen Ruhrgebiets.
Die Westfalenkarte (Ausschnitt) hat Gerhard Mercator 1585 gezeichnet. Sie zeigt auch das Gebiet des heutigen Ruhrgebiets. © KSM Duisburg
Titelbild des "Atlas" von Gerhard Mercator. Auf dem Titel-Kupferstich: links Mercator, rechts Hondius
Titelbild des "Atlas" von Gerhard Mercator. Auf dem Titel-Kupferstich: links Mercator, rechts Hondius © KSM Duisburg
Die Mercator-Globen – entstanden erstmals um 1540 und wurden meistens paarweise verkauft. Ein Exemplar zeigte die Erde, das andere den Himmel. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Mercator-Globen – entstanden erstmals um 1540 und wurden meistens paarweise verkauft. Ein Exemplar zeigte die Erde, das andere den Himmel. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Mindestens 22 Exemplare dieser Raritäten existieren heute noch.Foto Friedhelm Geinowski
Mindestens 22 Exemplare dieser Raritäten existieren heute noch.Foto Friedhelm Geinowski © NRZ
Genauso berühmt wie die Globen sind auch die Mercator-Weltkarten und -Atlanten.Foto: Franz Luthe
Genauso berühmt wie die Globen sind auch die Mercator-Weltkarten und -Atlanten.Foto: Franz Luthe © WR
Die Mercator-Medaille – hat die Sparkasse Duisburg als Gedenkprägung in diesem Jahr anlässlich des 500. Geburtstages von Gerhard Mercator vorgestellt. Doch auch die Deutsche Gesellschaft für Kartographie verleiht eine so genannte Mercator-Medaille. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch herausragende Leistungen große Verdienste um die Kartographie erworben haben.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Mercator-Medaille – hat die Sparkasse Duisburg als Gedenkprägung in diesem Jahr anlässlich des 500. Geburtstages von Gerhard Mercator vorgestellt. Doch auch die Deutsche Gesellschaft für Kartographie verleiht eine so genannte Mercator-Medaille. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch herausragende Leistungen große Verdienste um die Kartographie erworben haben.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Die Silber-Edition ist in ihrer Stückzahl auf 500 Exemplare beschränkt und die Gold - Edition ist auf 50 Ausführungen limitiert.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Silber-Edition ist in ihrer Stückzahl auf 500 Exemplare beschränkt und die Gold - Edition ist auf 50 Ausführungen limitiert.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Der Mercator-Brunnen – steht auf dem Burgplatz vor dem Rathaus. Sein Bau war eigentlich für das Jahr 1871 geplant, doch wegen des Krieges 1870/71 verzögerte sich das Vorhaben. 1878 wurde er dann feierlich enthüllt.Foto: Friedhelm Geinowski
Der Mercator-Brunnen – steht auf dem Burgplatz vor dem Rathaus. Sein Bau war eigentlich für das Jahr 1871 geplant, doch wegen des Krieges 1870/71 verzögerte sich das Vorhaben. 1878 wurde er dann feierlich enthüllt.Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
Der Brunnen ist aus Sandstein gefertigt, die Höhe des Standbildes beträgt 2,5 Meter.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Der Brunnen ist aus Sandstein gefertigt, die Höhe des Standbildes beträgt 2,5 Meter.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Das Mercatorhaus – ist ein Büro- und Geschäftsgebäude in der Innenstadt. EFoto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Das Mercatorhaus – ist ein Büro- und Geschäftsgebäude in der Innenstadt. EFoto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
s feierte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag und bildet das bauliche „Scharnier“ zwischen Königstraße und Averdunkplatz.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
s feierte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag und bildet das bauliche „Scharnier“ zwischen Königstraße und Averdunkplatz.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Einst thronten zwei steinerne Statuen über dem Eingangsbereich. Diese gingen leider verloren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Einst thronten zwei steinerne Statuen über dem Eingangsbereich. Diese gingen leider verloren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Das Mercator-Gymnasium – liegt in der Nähe der Grenze zwischen Dellviertel und Hochfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zum Böninger Park. Die Schule setzt viele Schwerpunkte im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich.Foto Alexandra Umbach / fotoagentur-ruhr
Das Mercator-Gymnasium – liegt in der Nähe der Grenze zwischen Dellviertel und Hochfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zum Böninger Park. Die Schule setzt viele Schwerpunkte im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich.Foto Alexandra Umbach / fotoagentur-ruhr © fotoagentur-ruhr
Und sie hat mit „Hackbrett“ eine erfolgreiche, mehrfach prämierte Schülerzeitung.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Und sie hat mit „Hackbrett“ eine erfolgreiche, mehrfach prämierte Schülerzeitung.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Der Mercatorkreisel.Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool
Der Mercatorkreisel.Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Mittlerweile gehört er der Vergangenheit an. Die wichtigste Verbindung zwischen Neudorf und Innenstadt wurde in 2012 abgerissen. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Mittlerweile gehört er der Vergangenheit an. Die wichtigste Verbindung zwischen Neudorf und Innenstadt wurde in 2012 abgerissen. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Der Verkehr führt hier im Augenblick über eine provisorische Brücke. Direkt daneben wird ein neuer, breiterer Brückenzug gebaut. Dies ist nötig, weil die darunter verlaufende Autobahn 59 von vier auf sechs Fahrspuren (jeweils drei in Richtung Düsseldorf und Dinslaken) erweitert wird. Dieser frühere Knotenpunkt im Durchgangsverkehr wird nach seiner Fertigstellung völlig anders als bisher funktionieren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Der Verkehr führt hier im Augenblick über eine provisorische Brücke. Direkt daneben wird ein neuer, breiterer Brückenzug gebaut. Dies ist nötig, weil die darunter verlaufende Autobahn 59 von vier auf sechs Fahrspuren (jeweils drei in Richtung Düsseldorf und Dinslaken) erweitert wird. Dieser frühere Knotenpunkt im Durchgangsverkehr wird nach seiner Fertigstellung völlig anders als bisher funktionieren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Selbstverständlich ist auch eine Straße nach dem Kartografen benannt.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Selbstverständlich ist auch eine Straße nach dem Kartografen benannt.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool
Der A59-Tunnel am Hauptbahnhof hat übrigens auch den Namen des berühmten Kartographen erhalten.
Der A59-Tunnel am Hauptbahnhof hat übrigens auch den Namen des berühmten Kartographen erhalten. © Hans Blossey
Die Mercatorinsel – lässt sich wunderbar von der Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg aus betrachten. Früher hieß sie Speditionsinsel. Die Firma Haniel ließ als Verbindung zwischen Brücke und Insel eine stählerne Treppenanlage bauen, die im Alltag aber nicht genutzt werden kann. Eigentlich sollte hier eine hochwertige Parkanlage entstehen, die in diesem Jahr eröffnet werden sollte. Das Projekt ist aber ins Stocken geraten. Foto: Stephan Eickershoff
Die Mercatorinsel – lässt sich wunderbar von der Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg aus betrachten. Früher hieß sie Speditionsinsel. Die Firma Haniel ließ als Verbindung zwischen Brücke und Insel eine stählerne Treppenanlage bauen, die im Alltag aber nicht genutzt werden kann. Eigentlich sollte hier eine hochwertige Parkanlage entstehen, die in diesem Jahr eröffnet werden sollte. Das Projekt ist aber ins Stocken geraten. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ
Spektakulärstes Ereignis auf der Insel im Mai 2010 die Performance „Global Rheingold“ mit der spanisch-katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus... Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spektakulärstes Ereignis auf der Insel im Mai 2010 die Performance „Global Rheingold“ mit der spanisch-katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus... Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZ FotoPool
...die anlässlich des Kulturhauptstadtjahres stattfand und Zehntausende Besucher anlockte.Foto: Friedhelm Geinowski/WAZFotoPool
...die anlässlich des Kulturhauptstadtjahres stattfand und Zehntausende Besucher anlockte.Foto: Friedhelm Geinowski/WAZFotoPool © WAZ FotoPool
Das Mercator-Center – liegt in Meiderich am Rande der A 3, wurde 1997 eröffnet und lockt Tag für Tag laut Centermanagement rund 10 000 Kunden an.
Das Mercator-Center – liegt in Meiderich am Rande der A 3, wurde 1997 eröffnet und lockt Tag für Tag laut Centermanagement rund 10 000 Kunden an. © Hans Blossey
Auf einer Fläche von über 30 000 Quadratmetern beherbergt das Einkaufszentrum zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Fachmärkte. Mehr als 1200 kostenlose Parkplätze stehen für alle Besucher zur Verfügung. Foto: Friedhelm Geinowski
Auf einer Fläche von über 30 000 Quadratmetern beherbergt das Einkaufszentrum zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Fachmärkte. Mehr als 1200 kostenlose Parkplätze stehen für alle Besucher zur Verfügung. Foto: Friedhelm Geinowski © WAZ FotoPool
Das Mercatorzimmer – befindet sich in der ersten Etage des Rathauses. Hier werden die drei Goldenen Bücher der Stadt aufbewahrt.Foto: Friedhelm Geinowski
Das Mercatorzimmer – befindet sich in der ersten Etage des Rathauses. Hier werden die drei Goldenen Bücher der Stadt aufbewahrt.Foto: Friedhelm Geinowski © WAZ FotoPool
Die Mercator-Ehrennadel – damit zeichnet die Stadt Jahr für Jahr verdiente Duisburger für ihr bürgerschaftliches Engagement aus. Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Die Mercator-Ehrennadel – damit zeichnet die Stadt Jahr für Jahr verdiente Duisburger für ihr bürgerschaftliches Engagement aus. Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die Mercator-Professur – mit ihrer Hilfe soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Zentrales Kriterium für die Vergabe der Mercator-Professur ist Weltoffenheit und Weitblick. Seit 1997 wird sie jährlich vergeben. Im Jahr 2005 wurde sie an Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker vergeben. Foto: Stephan Eickershoff
Die Mercator-Professur – mit ihrer Hilfe soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Zentrales Kriterium für die Vergabe der Mercator-Professur ist Weltoffenheit und Weitblick. Seit 1997 wird sie jährlich vergeben. Im Jahr 2005 wurde sie an Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker vergeben. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ
Die Mercator-Modellfluggemeinschaft – ist in Baerl beheimatet, wurde 1964 gegründet und zählt laut dem Vorsitzenden Kürt Bölke heute rund 60 Mitglieder, die mit ihrer Fernbedienung als Pilot fungieren.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Die Mercator-Modellfluggemeinschaft – ist in Baerl beheimatet, wurde 1964 gegründet und zählt laut dem Vorsitzenden Kürt Bölke heute rund 60 Mitglieder, die mit ihrer Fernbedienung als Pilot fungieren.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die Mercator-Stiftung – ist eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland. Sie verfolgt klar definierte, reformerische Ziele in den Themenfeldern Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung. Sie unterstützt finanziell zahlreiche Projekte. Auf Einladung der Stiftung sprach im März 2012 der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales in der Salvatorkirche zum Mercator-Jubiläum. Foto: Udo Milbret/WAZ FotoPool
Die Mercator-Stiftung – ist eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland. Sie verfolgt klar definierte, reformerische Ziele in den Themenfeldern Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung. Sie unterstützt finanziell zahlreiche Projekte. Auf Einladung der Stiftung sprach im März 2012 der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales in der Salvatorkirche zum Mercator-Jubiläum. Foto: Udo Milbret/WAZ FotoPool © WAZ-Fotopool
Das Mercatorschiff – die „Gerhard Mercator“ gehört zur Weißen Flotte...Foto: Friedhelm Geinowski
Das Mercatorschiff – die „Gerhard Mercator“ gehört zur Weißen Flotte...Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
...und kommt regelmäßig bei Hafenrundfahrten zum Einsatz. Foto: Andreas Mangen
...und kommt regelmäßig bei Hafenrundfahrten zum Einsatz. Foto: Andreas Mangen © WAZ
Die Mercatorhalle – ersetzt ihre Vorgängerin seit 2007 und wurde kürzlich wegen akuter Brandschutzmängel gesperrt. Sie ist Heimat der Duisburger Philharmoniker.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Mercatorhalle – ersetzt ihre Vorgängerin seit 2007 und wurde kürzlich wegen akuter Brandschutzmängel gesperrt. Sie ist Heimat der Duisburger Philharmoniker.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZ FotoPool
Anfang 2005 wurde die alte Mercatorhalle abgerissen.Photo: Andreas Mangen / waz
Anfang 2005 wurde die alte Mercatorhalle abgerissen.Photo: Andreas Mangen / waz © WAZ
Fast 43 Jahre wurde Duisburgs gute Stube alt.Foto: Andreas Mangen / waz
Fast 43 Jahre wurde Duisburgs gute Stube alt.Foto: Andreas Mangen / waz © WAZ
Das Mercator-Quartier – ist bereits geplant. Gegenüber dem Rathaus soll ein neues Wohnquartier entstehen.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Das Mercator-Quartier – ist bereits geplant. Gegenüber dem Rathaus soll ein neues Wohnquartier entstehen.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Das Mercator-Haus – befindet sich auf dem UniversitätsgeländeFoto: Friedhelm Geinowski
Das Mercator-Haus – befindet sich auf dem UniversitätsgeländeFoto: Friedhelm Geinowski © WAZ FotoPool
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Zwei große Jubiläen - 500 Jahre Mercator und 100 Jahre Theater

Den 500. Geburtstag von Gerhard Mercator feierte Duisburg im ablaufenden Jahr. Der große Gelehrte wurde in Rupelmonde in Flandern am 5. März 1512 als Gerhard Krämer geboren, studierte in Leeuwen u.a. Philosophie und Mathematik. Er fertigte mathematische Instrumente und nahm Landvermessungen vor. 1551 lud ihn Wilhelm der Reiche ein, Professor für Kosmografie an der neu zu gründenden Universität Duisburg zu werden. Mercator nahm das Angebot an und übersiedelte 1552 nach Duisburg. Von 1559 bis 1562 war er am neugegründeten Duisburger Akademischen Gymnasium, dem heutigen Landfermann-Gymnasium, als Lehrer für Mathematik und Kosmografie tätig. Mercator starb 1594 als angesehener und reicher Mann in Duisburg.

Ebenfalls Geburtstag hat in diesem Jahr das Stadttheater, das 1912 eröffnet wurde. Die Bürgerschaft war es damals, die das Geld sammelte, um den Duisburgern einen Musentempel zu schenken, der auch 100 Jahre später noch Kultur verbreitet. Von 1117 Plätzen aus genießen die Zuschauer die Vorstellungen der DOR oder Theater-Gastspiele.

Pleiten, Pech und Pannen des Jahres 2012 

Lange Ermittlungen wegen falscher Formel: Ein aus dem Rhein geborgener Torso gab der Duisburger Polizei wochenlang Rätsel auf. Erst die Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ brachte die Auflösung. Es handelte sich um einen Vermisstenfall handelt, der zunächst aus dem Raster der Ermittler gefallen war: Der Mann war deutlich kleiner, als die Rechtsmedizin anhand des Oberschenkelknochens errechnet hatte. Ursache war eine fehlerhafte Formel in der Neuauflage eines Lehrbuches.

Schlechtestes Parkhaus laut ADAC

Das (vermeintlich !) schlechteste Parkhaus: Dunkel, eng, schmutzig, Note: sehr mangelhaft - so lautete das Testurteil des ADAC. Und Duisburg hatte fortan das schmuddeligste Parkhaus in ganz Deutschland. Was im November bundesweit durch den Blätterwald rauschte, entpuppte sich nach der Überprüfung der NRZ vor Ort als Schnee von gestern: Das Parkhaus neben dem UCI-Kino war längst renoviert, die Tester hatten bereits Monate vor der Veröffentlichung probegeparkt.

Brandschutzmängel bei der Mercatorhalle

Brandschutzmängel - Mercatorhalle dicht: Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Die Stadt schließt urplötzlich den großen und den kleinen Saal der Mercatorhalle. Grund: Katastrophale Mängel beim Brandschutz in der erst 5 Jahre alten Halle. Pfusch, Korruption, Zeitdruck - wahrscheinlich war es ein bisschen von allem, was zu dieser Hiobsbotschaft führte. Peinlich: Erst sollte der kleine Saal wieder geöffnet werden. Stunden später sagte die Stadt die Eröffnung wieder ab: Zu gefährlich.

Bahnhofsplatte wird neu geplant

Der Betonbrutalismus der Bahnhofsplatte: Was hat die Innenstadtentwicklungsgesellschaft nicht alles geplant, um den Duisburger ein schickes neues Entree in die Innenstadt zu servieren. Doch die Bahnhofsplatte wurde und wurde von ihrem „Betonbrutalismus“ nicht befreit. Dann plötzlich: Ein Rechenfehler in der Kostenkalkulation. War ja nur eine Million Euro Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Der neue OB zog schließlich die Reißleine. Es wird komplett neu geplant.

Stadt setzt Bettensteuer aus

Ein teures Hotelbett wird wieder etwas billiger: Mit der Bettensteuer wollte sich die Stadt Duisburg ein wenig Geld in die Kassen schaufeln, zahlreicher Proteste der Hoteliers zum Trotz. Damit war die Kommune nicht allein. Doch dann kam die akkurate Justiz und sagte: „Nee, so geht das aber nicht!“ Wegen „rechtlicher Unsicherheiten“ setzte die Stadtverwaltung die Bettensteuer zuerst einmal aus und will nun die 1,5 Millionen Euro, die sie bereits eingenommen hat, wieder zurückzahlen.

Lehmbruck-Museum vor der Pleite

Lehmbruck-Museum am Rande des Ruins: Es hütet die Kunstschätze der Stadt und wollte mit dem neuen Direktor weit mehr sein als ein altehrwürdiges Skulpturen-Museum: In diesem Jahr gab’s die Quittung, das Lehmbruck-Museum stand kurz vor der Pleite. Die Rettung gelang vorerst nur durch den Griff ins Stiftungskapital. Eigentlich ein Tabubruch, der Verkauf der Giacometti-Skulptur „Das Bein“ wäre ein weiterer. Konsequenz: Vorstand und Direktor erhielten die Kündigung.