Duisburg. Heutzutage ist es gang und gäbe, dass der Kaffee aus dem Automaten kommt und nicht Filter-Kaffeemaschine. Mittlerweile stehen überall solche Apparate - sogar in der Antarktis. Die Duisburger Firma Laufhütte betreibt über 200 moderne Kaffeeautomaten in der Region.

Staubsauger fahren alleine durch die Wohnung, Autos sprechen mit dem Fahrer, Telefone werden zu Wundertüten – das alles lockt keine Maus mehr hinterm selbstreinigenden Backofen hervor. Fortschritt hin, Technik her, eine Sache passt einigen Menschen trotzdem nicht in den Kram: Kaffee an Automaten zu ziehen. „Sogar wenn der Kaiser von China zu Besuch käme, auch der würde bei uns Kaffee aus einem Automaten bekommen“, sagt hingegen Hildegard Laufhütte. „Und aus einem Plastikbecher!“ Doch dafür muss man kein Kaiser sein. Die Duisburger Firma Laufhütte hat in der Region rund 200 Automaten aufgestellt, an denen Getränke und Snacks auf Knopfdruck gibt.

Vom Auto zum Automaten

Begonnen hat die Unternehmensgeschichte in den 60er Jahren in Wanheimerort. Helmut Laufhütte stellte an seiner Tankstelle einen Kaffeeautomaten auf. Die Resonanz war so gut, dass er sich in Zukunft nicht mehr um Autos sondern um Automaten kümmerte. Die stehen inzwischen in großen und kleinen Betrieben, in Schulen, bei Friseuren – auch an Tankstellen. Die Firma Laufhütte stellt sie auf, befüllt die Fächer und verdient an den verkauften Waren. Die Kunden freuen sich über unkomplizierte Versorgung. Und das sogar in der Antarktis: Die Duisburger haben eine Forschungsstation mit einem Automaten ausgestattet. Die Wissenschaftler füllen übrigens selbst nach, die Anreise wäre doch etwas zu lang.

Während sich die Forscher am Südpol über den Automaten freuen, weiß man bei Laufhütte, dass einige Menschen noch immer Münze gegen Kaffee nur zögerlich tauschen. „Aber wenn man gute Produkte einsetzt, dann schmeckt der Kaffee auch“, betont Büroleiterin Renate Hagel. In einigen der Automaten, die Laufhütte einsetzt, werden ganze Bohnen verarbeitet. Andere werden mit Instantkaffee befüllt. Ein wichtiges Argument für die lösliche Alternative ist die Zeitersparnis – der Geschmack leide nicht darunter, erklärt Ulrich Lenz vom Ein- und Verkauf.

Hochwertigen Instantkaffee

„Es gibt heute sehr hochwertigen Instantkaffee.“ Die Konkurrenz aus der Kanne, die den halben Vormittag auf der Wärmeplatte stand, schlägt er locker. Bei Laufhütte geht es derzeit aber nicht nur darum, den Menschen Kaffee aus dem Automaten schmackhaft zu machen, sondern auch eine Ausbildung als Fachkraft für Automatenservice. Seit vier Jahren gibt es diesen Ausbildungsberuf, einer der drei Azubis bei Laufhütte hat sich dafür entschieden.

„Spielautomaten, Fahrkartenautomaten, Bankautomaten – es wird immer mehr automatisiert“, erklärt Geschäftsführerin Hildegard Laufhütte. Wer sich für die dreijährige Ausbildung entscheidet, begegnet auch den kaufmännischen Geschäftsprozessen, der Personalwirtschaft und dem Marketing. Doch sei es schwer, geeignete Lehrlinge zu bekommen, klagt man bei Laufhüte. Dabei müssten die nicht mal zum Südpol.