Duisburg. .

Das Café Museum im Kantpark soll schon in Kürze wieder eröffnen. Wie die Cubus-Kunsthalle als Vermieterin mitteilt, hat Wolfgang Stein zum 1. Dezember als alleiniger Betreiber die Geschäfte übernommen. Wenn alles glatt läuft, will er bereits an diesem Wochenende wieder Gäste im Café empfangen. Es wäre ein Neuanfang nach vielen privaten und gerichtlichen Streitereien mit seiner Ehefrau. Sie hatte das Café zuletzt alleine geführt und Anfang November Insolvenz beantragt. Dies bestätigte Michael Schmitz, der nun das Insolvenzverfahren als Krefelder Verwalter eröffnet hat. Damit war der Weg für Wolfgang Stein wieder frei.

Insolvenzverfahren eröffnet

Zum Hintergrund: Die Eheleute Stein hatten das Café viele Jahre gemeinsam geführt und sich 2004 entschlossen, eine GmbH zu gründen. Er Geschäftsführer, sie Hauptgesellschafterin. Wie die Cubus-Geschäftsführerin Claudia Schaefer mitteilte, habe sich die Situation Ende 2011 aufgrund von Eheproblemen zugespitzt.

Wolfgang Stein verlor seinen Posten als Geschäftsführer, hatte aber vorher noch den Mietvertrag mit der Cubus-Kunsthalle geändert – ein Nachtrag, der ihn als alleinigen Mieter einsetzte. Schaefer hatte darüber allerdings nicht mit Wolfgang Steins Frau gesprochen. Sie führte das Café fortan allein weiter – zum Unwillen der Cubus-Geschäftsführerin.

Räumungsklage doch abgewiesen

Die Vermieterin versuchte es mit einer Räumungsklage. Anfang Oktober 2012 habe es laut Insolvenzverwalter Schmitz dazu einen Termin bei Gericht gegeben, bei dem der Klage gute Aussichten auf Erfolg bescheinigt worden sei. Steins Ehefrau habe deshalb das Café bereits am 8. Oktober geschlossen.

Einen Monat später sei die Räumungsklage dann doch vom Landgericht abgewiesen worden. Zu diesem Zeitpunkt sei es laut Schmitz aber schon zu spät gewesen, das Café wieder in Schwung zu bringen. „Das Café war ja bereits einen Monat lang geschlossen, die Kosten, zum Beispiel für das Personal, sind in der Zwischenzeit ja weitergelaufen.“ Der Insolvenzantrag sei nicht mehr abzuwenden gewesen.

Silvesterparty muss voraussichtlich ausfallen 

Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde laut Schmitz nun zum 1. Dezember zunächst ein Aufhebungsvertrag unterzeichnet. Damit war Steins Ehefrau außen vor. Gleichzeitig gab die Cubus- Kunsthalle ihrem Mann mit einem neuen Mietvertrag die Chance, das Café Museum wieder auf Vordermann zu bringen. „Das liegt in unserem Interesse, schließlich sind wir auf die Mieteinnahmen angewiesen“, sagt Cubus-Geschäftsführerin Claudia Schaefer.

Wegen der neuen Vertragssituation sei laut Schmitz von Steins Ehefrau kein Widerstand zu erwarten. Das habe ihr Anwalt bereits signalisiert.

Strafrechtliche Ermittlungen

Wolfgang Stein hat sich verpflichtet, sämtliche Mitarbeiter zu übernehmen. Mit ihnen will er das Café so schnell wie möglich wieder eröffnen. „Ich setzte auf das bewährte Konzept.“

Ob er allerdings noch eine Silvesterparty auf die Beine stellen kann, sei mehr als fraglich. Seine Frau habe bereits 100 Karten für die Party verkauft. Wenn die Feier ausfällt, sieht es laut Schmitz für Karteninhaber schlecht aus. Sie können ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter zwar anmelden, „aber das Geld ist voraussichtlich verloren“, so Schmitz.

Er bestätigte, dass strafrechtliche Ermittlungen seitens der Duisburger Staatsanwaltschaft gegen Wolfgang Steins Ehefrau anhängig seien. Sie war gestern für eine Stellungnahme über Handy nicht zu erreichen.