Duisburg. .
Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft, sieht das so aus: Zwei Damen in uniformem Küchendress reichen hungrigen Studenten Pommes. So zumindest kann man das Szenario beschreiben, dass sich verdutzten Besuchern in der Hauptmensa der Duisburger Universität bot.
Während ihres Rundgangs durch das Studentenwerk ließen es sich Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas und Landtagsabgeordnete Sarah Philipp nicht nehmen, das Mensa-Team auch persönlich bei der Essensausgabe zu unterstützen - und amüsierten damit nicht nur Küchenleiter Frank Kalkowski: „Die beiden machen das so gut, ich könnte mich glatt an den Anblick gewöhnen. Also wenn’s mit der politischen Karriere mal nicht mehr klappen sollte, können sie gern bei uns anfangen.“
Regelmäßig im Wahlkreis
Sich regelmäßig in den Institutionen und Einrichtungen ihres Wahlkreises blicken zu lassen und dabei auch mit anzupacken, gehört für die Politikerinnen genauso in den Terminkalender wie Fachkonferenzen oder die Plenarsitzung. Nur so könne sie sich ein authentisches Bild vom Status Quo machen, findet Bas: „Uns ist es wichtig, stets hinter die Kulissen zu schauen und den Menschen zu signalisieren, dass wir uns für ihren Alltag interessieren.“
Der besondere Reiz an den „Basistagen“, wie sie ihre Ausflüge spaßeshalber selbst gern nennt, sei der Gewinn für beide Seiten: „Die Menschen freuen sich und können nebenbei ihre Bitten an die Politik loswerden - und ich nehme eine tolle Erfahrung mit.“
Neben dem Gastronomiebereich der Hochschule besuchten die Duisburgerinnen außerdem die unieigene Kita „Campino“ sowie das Studentenwohnheim an der Kammerstraße. Beate Wargalla, Leiterin der Abteilung Soziales, klärte auch über Probleme auf, die das Studentenwerk zukünftig zu bewältigen habe: „Unsere Kita verfügt derzeit über 50 Plätze - das ist leider viel zu wenig. Und der bevorstehende doppelte Abiturjahrgang stellt uns natürlich auch vor erhebliche Herausforderungen. Besonders im Bereich Wohnraum.“
Für Philipp, die seit Mai im Landtag sitzt, funktionieren Expeditionen in den Wahlkreis immer auch wie eine Art Frühwarnsystem: „Wenn wir erfahren, dass der neue Hörsaal für die Vielzahl an künftigen Erstsemestern zwar gebaut, aber erst im Jahr 2014 fertig sein wird, dann zeigt mir das vor allem eines: Wir haben das Problem zwar erkannt, doch die Umsetzung vor Ort gestaltet sich schwieriger, als wir in Düsseldorf annahmen.“ Und weil nach der Arbeit das Vergnügen kommt, gab’s zum Abschluss für Bas und Philipp je ein Mensamenü.