Duisburg. .
Erstmals seit dem Jahr 2008 sind die Arbeitslosenzahlen in einem Oktober wieder unter die Marke von 30.000 gesunken. Die Quote sank auf nunmehr 12,3 Prozent.
Gegenüber September waren 373 weniger Menschen arbeitslos, gegenüber Oktober letzten Jahres sank die Zahl um 177. Rechnet man diejenigen hinzu, die sich in Maßnahmen wie Gemeinwohlarbeit und Qualifizierung befanden (insgesamt 7989, die nicht als Arbeitslose gezählt werden), ergibt sich die „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“: 37.985. Der Leiter der Arbeitsagentur Ulrich Käser: „Die Entwicklung ist insgesamt recht positiv, jedoch ist die Arbeitslosigkeit in Duisburg weiterhin auf einem hohen Niveau.“
Nachfrage robust
Die Arbeitskräftenachfrage zeigt sich weiterhin sehr robust: „Sie zeigt sich bislang von den schlechter werdenden Prognosen und Stimmungsbildern aus der Wirtschaft unbeeindruck“, so Käser. Mit 1034 neuen ungeförderten Arbeitsstellen sank der Zugang gegenüber September nur leicht um 3,5 %, gegenüber Oktober 2011 lag der Zugang um 4,4 % höher. Insgesamt gab es im Oktober 3136 freie Stellen. Bezogen auf die Branchen sagte Käser: „Es geht querbeet.“ Fachkräfte würden vor allem aber im Bereich Service-/Callcenter, der Gastronomie, Metall/Elektrobetriebe und in Gesundheitsberufen nachgefragt: Altenpflege, Ärzte und Krankenpflege.
Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts rechnet Käser mit weiteren Stellenangeboten im Handel. Die Arbeitsagentur sei zudem in engem Kontakt zu den Unternehmen, die Neuansiedlungen in Duisburg beabsichtigen (Möbelgeschäfte Höffner und Ostermann). „Wir haben einen gut funktionierenden Arbeitgeberservice.“
Geringere Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosigkeit wurde im Oktober wieder ein Stück abgebaut. Zwar habe man den Vorjahreswert verfehlt, dennoch habe man nach 2011 und 2008 den niedrigsten Stand in einem Oktober seit 2000: Sie sank auf 2680 Personen, ein Rückgang um 6,4 % gegenüber September.
Nur leicht gesunken ist die Arbeitslosigkeit im Personenkreis der über 50-Jährigen: Von 8142 im September auf 8112. In der Gruppe der Personen über 55 ging die Arbeitslosigkeit ebenfalls nur ganz leicht zurück: von 4515 auf 4497.
Trotz eines robusten Arbeitsmarktes im Oktober macht Ulrich Käser dunkle Wolken am Horizont aus: „Die Zugänge insgesamt und die aus Erwerbstätigkeiten sind gegenüber dem Vormonat merkbar höher ausgefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der Abgänge, vor allem in Erwerbstätigkeit, gegenüber dem Vormonat rückläufig. Der Herbstaufschwung hat also in diesem Jahr nicht mehr die Kraft der Vorjahre.“