Duisburg.
Die soziale Lage ist in Duisburg nicht gerade rosig. Darauf hat Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut mit neuesten Zahlen für die kreisfreien Städte und Kreise in NRW aufmerksam gemacht. „Wir wollen, dass sich die soziale Schere nicht noch weiter öffnet“, so Schneider.
Nach einem Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes, der schon im letzten Jahr vorgelegt wurde, gilt in der EU ein Single als arm, wenn das Einkommen unter 826 Euro liegt. Familien mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 gelten als arm, wenn sie über ein Einkommen von nur 1.735 Euro im Monat verfügen. Minister Schneider kündigte an, bis Ende nächsten Jahres ein Handlungsprogramm gegen Armut zu erarbeiten, das dann bis zum Jahr 2020 „Richtschnur unserer Politik sein soll“.
Regionale Unterschiede
Ein wichtiger Armutsfaktor sei die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Diese Quoten variierten regional Ende 2011 zwischen 44 Prozent in Herne und 57 Prozent im Kreis Gütersloh.
In Duisburg lag die Quote danach bei 47,9 Prozent (Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort je 100 Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren). Innerhalb Nordrhein-Westfalens gebe es laut Schneider regional deutliche Einkommensunterschiede: Am höchsten lag das verfügbare Einkommen je Einwohner 2009 mit 24.771 Euro im Kreis Olpe, am niedrigsten in Gelsenkirchen mit 15.905 Euro. Duisburg lag bei 15 968 Euro. Zur Berechnung wird das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte durch die Zahl der Einwohner geteilt.
Höchste Schulabgängerquote
Auch die Mindestsicherungsquote variiert regional. Im Jahr 2011 lag die niedrigste Quote im Kreis Coesfeld bei 4,7 Prozent, die höchste in Gelsenkirchen bei 19,0 Prozent. Sehr hohe Mindestsicherungsquoten von 15 Prozent und höher finden sich auch in den Ruhrgebietsstädten Dortmund, Essen und Duisburg (15,4 %) sowie in Mönchengladbach. Die Mindestsicherung umfasst finanzielle Hilfen des Staates wie beispielsweise das Arbeitslosengeld II oder die Grundsicherung im Alter.
Gut 11.200 Schulabgänger haben 2011 landesweit die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Dies entspricht 5,4 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger insgesamt. Duisburg rangiert dabei mit an der Spitze mit 7,9 Prozent. OB Sören Links Ziel: Kein Schüler ohne Abschluss.