Berlin. Die Sozialdemokratin war selbst zwei Mal für das Amt der Bundespräsidentin nominiert gewesen. In einem Magazin-Beitrag behauptet Schwan, Bundespräsident Joachim Gauck bleibe hinter den Chancen seines Amts zurück. Gauck könne einen wunderbaren Beitrag zu einer öffentlichen Kommunikation leisten - tue es aber nicht.

Die Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin, Gesine Schwan, hat die Amtsführung von Bundespräsident Joachim Gauck kritisiert. Schwan, die selbst zwei Mal für das Amt des Staatsoberhaupts kandidierte, schrieb in einem Beitrag für das Magazin "Cicero" (September-Ausgabe), Gauck bleibe "hinter den Aufgaben und Chancen seines Amtes zurück".

Gauck "könnte Gründe dafür anführen, dass der entschiedene Wille zum solidarischen Zusammenstehen in Europa, gerade von deutscher Seite dokumentiert, die Märkte für Europa zurückgewinnen würde". Damit würde der Bundespräsident "die Kanzlerin nicht nur kritisieren, sondern einen eigenen und hoffentlich überzeugenden Vorschlag zur Debatte stellen". Dies wäre "ein wunderbarer Beitrag zu einer öffentlichen Kommunikation".

Schwan war von 1999 bis 2008 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Von 2005 bis 2009 übernahm sie das Amt der Koordinatorin der Bundesregierung für die Zusammenarbeit mit Polen. Die Sozialdemokratin war von ihrer Partei und den Grünen 2004 und erneut von der SPD 2009 als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten nominiert worden. (dapd)