Duisburg.. Nachdem die IG Bau im ersten Halbjahr fast 3000 Fälle von Schwarzarbeit aufdeckte, hat sie nun dazu aufgerufen, den Kampf gegen Schwarze Schafe auf Baustellen und in der Gebäudereinigung weiter zu intensivieren und gegen Schwarzarbeit vorzugehen.
Lohndumping und illegale Beschäftigung sind keine „Kavaliersdelikte“: Die IG BAU Duisburg-Niederrhein hat dazu aufgerufen, den Kampf gegen „schwarze Schafe“ auf Baustellen und in der Gebäudereinigung der Region weiter zu intensivieren. Firmen, die keine Mindestlöhne zahlten, und Arbeitgeber, die Sozialabgaben nicht abführten oder Steuern hinterzögen, dürften keine Chance mehr im heimischen Wettbewerb haben.
„Die Zahl von 2975 Ermittlungsverfahren, die das Hauptzollamt Duisburg im ersten Halbjahr wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit eingeleitet hat, zeigt, dass der Sumpf der Schattenwirtschaft noch längst nicht trockengelegt ist. Von illegalen Beschäftigungspraktiken ist dabei immer wieder der Bau betroffen – vor allem dort, wo ein undurchschaubares Geflecht von Sub-Sub-Firmen existiert. Das Gleiche gilt für die Gebäudereinigung. Hier sind es vor allem Mindestlohnverstöße“, sagt Friedhelm Bierkant.
Für den Vorsitzenden des IG-BAU-Bezirksverbandes Duisburg-Niederrhein spricht die aktuelle Ermittlungsbilanz des Hauptzollamtes Duisburg im ersten Halbjahr eine deutliche Sprache. So verhängten die Fahnder der zuständigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) nach Angaben der Gewerkschaft bis Ende Juni Bußgelder in Höhe von mehr als 276 000 Euro. Die aufgedeckte Schadenssumme aus Strafverfahren lag in den ersten sechs Monaten bei mehr als 6 Millionen Euro.
Kampf gegen die Schwarzarbeit verstärken
„Der Staat verliert durch illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit und durch Missachtung von Branchen-Mindestlöhnen riesige Summen an Sozialabgaben und Steuern. Die fehlenden Beiträge für die Arbeitslosenversicherung, die Krankenkassen, die Pflegeversicherung und die Rentenkasse treffen uns alle“, sagt Friedhelm Bierkant. Darüber hinaus kosteten die illegalen Beschäftigungspraktiken reguläre Arbeitsplätze.
Vor diesem Hintergrund sei es notwendig, den Kampf gegen die „schwarzen Schafe“ zu verstärken und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit weiter aufzustocken. „Mit der Finanzkontrolle gibt es ein wirkungsvolles Instrument, die Schattenwirtschaft zurückzudrängen. In der Vergangenheit haben die Zollfahnder immer mehr Aufgaben bekommen. So müssen sie in immer mehr Branchen die Mindestlöhne kontrollieren“, sagt Bierkant. Es dürfe nicht dazu kommen, dass durch Personalengpässe und zu wenig Kontrollen illegale Praktiken „kalkulierbar“ würden.