Duisburg.

Bei einem Blick durch die lokalpatriotische Brille hätte die 36. Auflage der Duisburger Filmwoche keinen schöneren Beginn haben können: Denn am Montag, 5. November, wird im Anschluss an die feierliche Eröffnungszeremonie des Festivals der Dokumentarfilm „Stahlbrammen und Pfirsiche“ von Florian Pawliczek gezeigt. Dieser ausgewählte Auftakt spielt in Duisburg – genauer gesagt: bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann im Stadtteil Hüttenheim.

26 Filme im Wettbewerb

Insgesamt 26 Filme werden vom 5. bis 11. November unter dem Festivalmotto „Räume“ im Filmforum am Dellplatz zu sehen sein – acht davon sind Uraufführungen, sechs werden erstmals in Deutschland gezeigt. Doch auch diesmal geht es nicht in erster Linie um eine möglichst exklusive Vorführung neuester Werke.

Wichtiger ist den Festivalmachern um Leiter Werner Ruzicka nach wie vor die intensive Auseinandersetzung des Publikums mit dem zuvor Gesehenen. Die ausführlichen Diskussionsrunden nach dem Filmende mit den Machern sind eines der Alleinstellungsmerkmale der Filmwoche. Und das Tolle: Jede, aber auch wirklich jede Diskussion, die seit dem Beginn dieses Festivals im Jahr 1977 geführt wurde, ist protokolliert. Zu finden sind die Mitschriften im Internet unter: www.protokult.de

Ausgiebige Diskussionen

Ausgiebig diskutieren musste auch die siebenköpfige Sichtungskommission, die für die Auswahl der Wettbewerbsbeiträge verantwortlich zeichnete. Neben Festivalleiter Ruzicka waren dies Susanne Quester (Filmemacherin), Christina Nord (Redakteurin), Jessica Manstetten (Festivalkoordinatorin), Till Brockmann (Dozent), Peter Ott (Filmemacher) und Constantin Wulff (Kurator und Publizist). Sie schauten sich seit Juli die eingereichten Werke an. Zu ihrer Auswahl gehören auch „Feldarbeit“ von Henrike Meyer, „Revision“ von Philip Scheffner „2000m² mit Garten“ von Tama Tobias-Macht und die Uraufführung „Jeremy Y. call Bobby O. oder Morgenthau Without Tears“ von René Frölke, die allesamt am zweiten Wettbewerbstag (Dienstag, 6. November) zu sehen sind.

Die Verleihung des Arte-Dokumentarfilmpreises, des 3sat-Dokumentarfilmpreises für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, des Förderpreises der Stadt Duisburg und des Publikumspreises für den beliebtesten Film steigt am Samstagabend, 10. November, ab 20 Uhr. Im Anschluss daran wartet noch eine Hommage an den im Juli 2012 verstorbenen Filmemacher Chris Marker: Ab 21 Uhr wird Markers filmisches Essay „Sans Soleil“ aus dem Jahr 1983 gezeigt. Und tags darauf, am Sonntagnachmittag, werden ab 15 Uhr noch einmal ausgewählte Preisträgerfilme des Vorjahreswettbewerbs gezeigt.