Duisburg. .

„Mein Theater ist die Luft zum Leben.“ Dies sagt Rolf-Rüdiger Arnold spontan und man glaubt es ihm. Als er 2006 in den Ruhestand ging, da hatte er die Geburt seines Kindes nur knapp verpasst. Der maßgebliche Initiator für den Bau der neuen Mercatorhalle als Spielstätte für die Duisburger Philharmoniker saß bei ihrer Eröffnung nicht mehr im Chefsessel des Intendanten. Verantwortlich dafür war auch eine Entscheidung, nach 22 lustvollen, aber auch anstrengenden Jahren im Dienst der Kultur endlich mehr Zeit seiner Frau zu widmen. Dr. Alfred Wendel wurde sein Nachfolger.

Wer mit Rolf-Rüdiger Arnold über seine Zeit im Duisburger Theater spricht, der kann viel erfahren und erinnert sich selbst wieder an wunderbare Konzerte und aufregende Schauspiel-Abende mit vielen Stars und eben den Duisburger Sinfonikern. Aus denen Arnold dann die Duisburger Philharmoniker machte, da dieser Name das Orchester für den internationalen Auftritt besser rüstete.

Acht mal in der Woche im Theater

1946 wurde er in Bautzen geboren und kam dann als Dreijähriger nach Meiderich, spielte Fußball beim Meidericher Spielverein, besuchte das Max-Planck-Gymnasium, und im Musikunterricht von Pizzi Schoenholtz wurde dann die Liebe zur Kultur in ihm erweckt, die ein Leben lang andauern sollte. 1964 begann er bei der Stadt eine Ausbildung im gehobenen Dienst, verbrachte aber dort die Mittagspausen meistens im Theater, wo der junge Mann den Proben der Musiker lauschte: „In sieben Tagen der Woche war ich acht Mal im Theater.“ Nach einigen Jahren im städtischen Verwaltungsdienst konnte Arnold dann seine dort erworbenen organisatorischen Kenntnisse bei Hans Lunebach in seinem geliebten Theater vertiefen, wo er als künstlerischer Leiter für das Orchester zuständig war.

1993 war er dann selbst Leiter des Theater- und Konzertamtes und wurde 1999 Intendant des Orchesters, das er mit neuen Konzert-Aktivitäten, einem ständigen Steigern der Qualität und gezielter Nachwuchsarbeit national und international nach vorne bringen konnte. Ein Generalmusikdirektor wie Jonathan Darlington hatte an diesem Aufwärtstrend maßgeblichen Anteil. Arnold: „Die jungen Leute im Orchester zählen heute nicht mehr ihre Dienststunden, sondern sie wollen gut spielen und das Orchester für die Stadt öffnen.“

"Dies war immer mein Traum"

Thyssen-Krupp konnte als Unterstützer gewonnen werden, das Orchester ging auf Konzertreisen und nahm an Festivals teil. Musikpreise wurden verliehen und Weltklasse-Musiker gaben hier ihre Visitenkarte ab.

Und im Schauspielbereich wurde unter Michael Steindls Regie der Theater-Jugendclub „Spieltrieb“ gegründet. Gerne erinnert sich Arnold auch an hochkarätige Akzente-Gastspiele, wie dem Super-Spektakel „Schlachten“ in der Meidericher Kraftzentrale.

Auch heute noch verfolgt er das Kulturleben in Duisburg genau und war selbstverständlich dabei, als jetzt der 100. Geburtstag des Theaters mit einem Konzert auf dem König-Heinrich-Platz gefeiert wurde. Arnold: „Dies war immer mein Traum, hier Konzerte zu veranstalten. Ich bin glücklich, wenn so etwas in Duisburg stattfindet.“