Duisburg. .

Abends tauchen sie auf – die Damen, die auf dem Zoo-Parkplatz an der Mülheimer Straße ihre Liebesdienste anbieten. Ein von der Stadt geduldeter Straßenstrich, der zuletzt aber immer deutlicher seine unliebsamen Spuren hinterlässt. Wer vormittags über den Parkplatz läuft, kann sie nicht übersehen: Benutzte Kondome und Feuchttücher, dazu leere Zigarettenschachteln oder Getränkeverpackungen liegen häufig in direkter Nähe der zahlreichen Mülleimer, der so genannten Myllianer, auf dem Boden herum. Ein Bild, das sich den Zoobesuchern aus Nah und Fern, die dort täglich und vor allem an den Wochenenden für 2,50 Euro (24 Stunden) parken, regelmäßig bietet.

Ein Zustand, über den sich Rainer Konschak schon länger ärgert. „Was gibt Duisburg da für eine Visitenkarte ab!?“, so der 63-Jährige bei einem Ortstermin mit der WAZ. „Es kann doch nicht sein, dass Kinder auf Präservative treten müssen.“

Bisher keine Nachhaltigkeit

Er habe sich bereits vor anderthalb Jahren im Büro von Stadtdirektor Peter Greulich gemeldet und ebenfalls vor Ort auf die Missstände aufmerksam gemacht. „Danach ist es mit dem Müll besser geworden, aber nur kurzzeitig. Da gibt es keine Nachhaltigkeit“, kritisiert Rainer Konschak. Der 63-Jährige schlägt unter anderem einen Parkwächter vor, der nachts nach dem Rechten sieht. „Die Abfälle verteilen sich ja bis in den angrenzenden Wald.“

Eine leidvolle Erfahrung, die auch Heike Mosdzen macht. Sie geht häufig mit Hund Nicki und der Hundetrainerin Yvonne Frohne im Wald spazieren. „Manchmal bekomme ich einen Brechreiz. Montags, nach den Wochenenden, ist es besonders schlimm. Widerlich, was da alles an und auf den Wegen liegt. Und es sind doch auch dort Kinder unterwegs.“

Susanne Stölting von der Pressestelle der Stadt bestätigt, dass die Wirtschaftsbetriebe für die Säuberung des Parkplatzes verantwortlich sind. Und ja, die Müllproblematik rund um den Straßenstrich an der Mülheimer Straße habe sich zuletzt verschärft. „Das liegt auch daran, dass Frauen aus Bulgarien und Rumänien dazugekommen sind. Teilweise waren sie schon während der Öffnungszeiten des Zoos zu Gange. Das geht natürlich gar nicht.“

Dagegen und gegen die zunehmende Vermüllung sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes vorgehen – mit verstärkten Kontrollen, Gesprächen vor Ort mit allen Beteiligten und gegebenenfalls auch mit Bußgeldern, wenn der Müll achtlos weggeworfen wird.