Duisburg-Nord. .
Gigantische Mengen Abfall türmen sich an der Fahrner Winterfeldstraße, die einstmals als Zufahrt zur lange geschlossenen Kläranlage Kleine Emscher diente.
Dort finden sich geschätzte 30 Kubikmeter Müll jeder Art: Ausgemusterte Einrichtungsgegenstände, Bauschutt, Kühlschränke, ein alter Öltank, Hausmüll, zerdepperte TV-Geräte und Computermonitore, Farbeimer und obendrein noch mehrere Kubikmeter Kabelisolierungen.
Die Zufahrt mit den angrenzenden Grundstücken, die sich laut Auskunft der Stadt im Privatbesitz befindet, also nicht im Eigentum der Essener Emschergenossenschaft, ist zwar durch Klapp-Pfosten abgeriegelt, aber das hindert Umweltfrevler offenbar nicht, ihren Müll dort irgendwie hinzuschaffen.
„Unser Außendienst war vor Ort“, berichtet Peter Hilbrands, Sprecher der Stadt Duisburg. Das war unmittelbar vorm Jahreswechsel, nachdem unsere Redaktion den Fall der Behörde vorgetragen hatte. Hoffnung, dass die Stadt, beziehungsweise die Wirtschaftsbetriebe die Müllberge abtransportieren (lassen), konnte er aber nicht machen. „Wir werden nur dann aktiv, wenn von dem Abfall eine unmittelbare Gefahr ausgeht“, so der Stadtsprecher. Das ist etwa der Fall, wenn Öl oder Chemikalien eine Gefahr für die Umwelt darstellen. In diesem Fall aber haben die Mülldetektive nichts dergleichen finden können. Deshalb bleibe ihnen nun nur die Möglichkeit, den Haus- und Grundstückseigentümer anzusprechen. Denn der sei für die Beseitigung des unerlaubt bei ihm abgekippten Abfalls zuständig.
In Neumühl
Der Recyclinghof Neumühl, Boschstraße 17, nimmt montags bis freitags von 8 bis 18 und samstags von 8 bis 15 Uhr Müll an. Der größte Teil des Abfalls, laut Wirtschaftsbetrieben 95 %, kann dort kostenfrei angeliefert werden. Infos: 283-3000. Wilde Kippen kann man unter 283-4000 melden.
Dennoch wird die Behörde sich die auf rund 100 Meter Länge entstandene wilde Kippe in den nächsten Tagen etwas genauer ansehen: „Wir hoffen, dass jemand Informationen hinterlassen hat, die uns zum Verursacher führen“, so Hilbrands. Die Chance besteht in der Regel am ehesten beim Hausmüll – darin finden sich mitunter z.B. Briefe oder Rechnungen.
Selbst, wenn der Grundstückseigentümer nicht aufgefordert werden kann, den Dreck alsbald zu entfernen, kommt er nicht ohne Ärger davon: Die Stadt will ihn auf jeden Fall zwingen, dafür Sorge zu tragen, das Grundstück so durch einen Zaun zu sichern, dass weitere Müllablagerungen in diesem abgeschiedenen Bereich ausgeschlossen werden können.
Eine weitere illegale Müllkippe, die der Stadt bereits seit Ende November bekannt ist: Der Parkplatz des Sportvereins Rhenania an der Warbruckstraße. Wie berichtet, türmen sich dort neben etwa vier Kubikmetern Haus- und sonstigem Müll (darunter Kinderautositze, Bauschutt, Paletten, Batterien) etwa 150 Kubikmeter Grünanfälle. Das Problem hat Vereinsvorsitzender Cafer Kaya schon mehrfach vorgetragen – bislang ohne Erfolg. Stadt und Wirtschaftsbetriebe kündigten vor gut einem Monat die „kurzfristige“ Beseitigung des Mülls auf der städtischen Fläche an – geschehen ist nichts. „Wir haben noch keinen Auftrag der Stadt vorliegen“, sagte Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, auf Anfrage der Redaktion. Dass der in diesen Tagen endlich erteilt wird, ist allerdings nicht bestätigt worden.