Duisburg. .

Die mangelhafte Mercatorhalle verhagelt dem städtischen Immobilien-Management die lang ersehnte positive Bilanz. Gestern zog IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde den Wirtschaftsplan für 2013 zurück, weil die finanziellen Folgen der Brandschutzmängel einkalkuliert werden müssen.

Mit roten Zahlen in Höhe von 1,6 Mio Euro sei wohl für 2013 zu rechnen im städtischen Immobiliengeschäft, erklärte Rohde im Betriebsausschuss für das Immobilien-Management. Es sei mit einem Mietausfall für ein Jahr zu rechnen und mit Kosten für die anstehende Sanierung der Mercatorhalle in Höhe von 1 Mio Euro.

Gespräche mit Sachverständigen

Gestern morgen war die IMD-Spitze laut Rohde noch einmal mit Sachverständigen in der zur Zeit nicht nutzbaren Halle, um einen Überblick über den Schadensumfang zu bekommen. Klar ist, dass auch der Kleine Saal und der Tagungsbereich länger gesperrt bleiben, als zunächst angenommen. Dort müssten alle Decken freigelegt werden, um die zahllosen erwarteten Mängel zu finden und zu beheben. Wenn alles gut läuft, könne man eventuell in zwei Monaten mit diesen Arbeiten fertig sein. Die erforderlichen Nachrüstungen seien jedenfalls „erheblicher als angenommen“.

Parallel, so Rohde vor den Kommunalpolitikern, arbeite man am Großen Saal und am Foyer der Mercatorhalle. Man hoffe noch, dort nicht alle Decken abnehmen zu müssen: „Das wäre der Super-GAU.“ Ebenfalls in Arbeit ist der Oberrang der Halle, dessen Stufen nicht den Vorschriften entsprechen.

Mängelfreiheit wurde bestätigt

„Man kann’s nicht begreifen“, kommentierte Rohde den Umfang der Schäden am erst 2007 eröffneten Veranstaltungszentrum und die Tatsache, dass vereidigte Gutachter mit Unterschrift und Siegel die Mängelfreiheit bestätigt haben.

Die Juristen im städtischen Rechtsamt seien jedenfalls intensiv dabei, das juristische Vorgehen gegen Verursacher der Mängel und pflichtvergessene Gutachter zu prüfen.

Den neuen Wirtschaftsplan für 2013 erhalten die Politiker nun erst im November. Gestern allerdings wurde der Jahresabschluss für 2011 vorgelegt und damit auch ein Lichtblick. Fast 3 Mio Euro hatten die Immobilien-Manager unter Strich erwirtschaftet und damit zum ersten Mal seit IMD-Gründung schwarze Zahlen geschrieben. Das war eigentlich erst für 2013 vorgesehen – aber das wird jetzt wohl nichts.